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Lifestyle Stilfrage

Bitte, was ist Guillochieren?

Quelle: pr
Selbstverständlich sind Ihnen die Begriffe Hyaluronsäure, Culotte und Black Tie vertraut. Selbstverständlich wissen Sie auch genau, was Guillochieren ist. Es ist Ihnen nur eben entfallen. Keine Sorge, wir helfen Ihnen auf die Sprünge

Es sind die Feinheiten, die aus einer ordentlichen Uhr eine außergewöhnliche Uhr machen. Besondere mechanische Finessen zum Beispiel. Oder aber besonders schöne optische Details - wie ein guillochiertes Ziffernblatt.

Als Guillochieren bezeichnet man das Gravieren von geometrischen, aus feinen Linien bestehenden Figuren in dichtem, immer gleichem Abstand. Diese Linien werden mit einem von Hand gesteuerten Werkzeug in das Metall gestochen. Sie geben dem Ziffernblatt ein reliefartiges Muster und lassen die Uhr - je nach Lichteinfall - unterschiedlich glänzen.


Erfunden wurde das Guillochieren angeblich von einem Franzosen, Herrn Guillot, und dem Deutschen Hans Schwanhardt. Als großer Meister dieser gut vierhundert Jahre alten Technik galt aber der Juwelier Peter Carl Fabergé. In seiner St. Petersburger Werkstatt nutzte er die Technik, um seine berühmten Ei-Objekte zu verzieren.

Vergessene Kunst

Mitte der 60er-Jahre war die Kunst des Guillochierens fast in Vergessenheit geraten. Kaum jemand besaß noch Zigarettenetuis oder Taschenuhren, und noch weniger ließen sich ebendiese vom Guillocheur zum Unikat veredeln. Erst als teure mechanische Armbanduhren wieder stärker gefragt waren, stieg auch die Nachfrage nach Guillocheuren. Marcus O. Mohr von Fabergé: "Jeder Meister gibt seine Geheimnisse an den Nachfolger weiter, bevor er in Rente geht. Auf diese Art wird unser Wissen vor dem Vergessen bewahrt."

Die Verzierung eines einzelnen Ziffernblattes kann Stunden, mitunter sogar Tage dauern. Gold und Silber lassen sich dabei einfacher bearbeiten als Platin. Geht dabei nur ein einziger Schnitt daneben, kann man wieder von vorn anfangen. Auch der Druck wird von Hand ausgeübt, muss immer gleichmäßig sein. Kein Wunder also, dass nur Luxusfirmen wie Cartier oder Patek Philippe sich die Kunst des Guillochierens leisten.

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