Bordell, Restaurant, Bar
Die sogenannten Zombeck-Türme dienten im Zweiten Weltkrieg als Schutzbunker gegen Bomben. Neun von Ihnen stehen auch heute noch in Hamburg. Statt wie von Hitler geplant als Bunker, werden einige aber heute ganz anders genutzt.
Mehr als 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es in Deutschland immer noch Bauwerke aus der Zeit des Nationalsozialismus. Ein Beispiel sind die sogenannten Zombeck-Türme.
Weil er den Ankündigungen von Hermann Göring, er könne das Reichsgebiet gegen alliierte Bombenangriffe schützen, nicht traute, baute Adolf Hitler vor und forcierte in ganz Deutschland den Bau von "Schutzbauwerken".
Unter diesen waren auch einige Rundbunker, die offiziell als "Luftschutzturm der Bauart Zombeck" fungierten. Noch heute sind sie als Zombeck-Türme bekannt, von denen die meisten in Hamburg standen und stehen.
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600 Hamburger je Zombeck-Turm sollten bei Bombenagriffen Schutz suchen können
Für den Fall, dass die Stadt bombardiert werden sollte, sollten je 600 Menschen in einem der ursprünglich elf Rundbunker Zuflucht suchen können.
Dazu standen diese an zentralen Plätzen oder in der Nähe von Bahnhöfen. Tatsächlich suchten aber oft bis zu 1800 Hamburger Schutz in den Betontürmen, die mit Klinkersteinen verkleidet sind, um sich besser ins Stadtbild einzufügen.
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Nach dem Krieg wurden Insignien wie die Hakenkreuze, die über den Eingängen prangten, entfernt. Da die Türme ihren Zweck als Schutzbunker nicht mehr benötigt wurden, nutzte man sie auf verschiedene Art und Weise.
Der wohl bekannteste Zombeck-Turm ist der gegenüber des Dammtorbahnhofs an der Moorweide. Dort befindet sich seit Jahren die beliebte "Turmbar."
Der Turm am Wiesendamm nahe dem Bahnhof Barmbek wurde hingegen zeitweise von einer Möbelfirma als Ausstellungsfläche genutzt. Weitere Bunkertürme sind heute Restaurants.
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Hitler baute Bombenbunker in Hamburg - einer davon ist heute ein Bordell
Interessant ist der Turm am Bahnhof Berliner Tor, denn der wurde und wird als Bordell genutzt - auch wenn momentan niemand in Hamburg dem Geschäft mit dem Sex nachgehen darf. Das Schutzbauwerk an der Peutestraße war hingegen jahrelang Treff einer Rocker-Bande.
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Dass die neun übrigen Zombeck-Türme aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, ist nicht jedem in Hamburg bewusst. "70 bis 80 Prozent der Hamburger" halten sie für Wassertürme. Das sagte "Turmbar"-Wirt Navid Michael Taghizadeh zu "moin.de".