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Zuckerrüben

Rübenernte fällt ins (Eis)wasser

Viel Regen und ein früher Wintereintritt bremsen die Rübenroder aus. In Teilen Deutschlands ist die Kampagne deutlich im Rückstand. Kommen noch Kahlfröste hinzu, dürften Verluste vorprogrammiert sein.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ernte von Zuckerrüben wird in diesem Jahr zur Herausforderung. Regional völlig vernässte Böden und nun auch noch ein sehr früher Wintereinbruch lassen Fragen aufkommen, wann und wie viel überhaupt vom Feld geborgen werden kann.

Wir haben nachgefragt:

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Wie der Ackerbauexperte des Deutsche Bauernverbandes (DBV), Johann Meierhöfer, gegenüber top agrar berichtet, sind die Rodearbeiten im Rheinland und der Region Könnern witterungsbedingt deutlich im Rückstand, und zwar überall im deutschen Pfeifer & Langen-Rübenbaugebiet. Je nach Region sind ihm zufolge noch ca. 20 bis 30 % der Rüben in der Erde. Im Rheinland sollen es etwa 30 % sein.

Die bis jetzt bereits gefallenen Regenmengen von heute und den letzten Tagen werden laut Meierhöfer auch in den kommenden Tagen kaum Erntearbeiten zulassen. Insbesondere auf den schweren Böden wird dementsprechend das Zeitfenster für die die Rübenernte immer enger.

Frostgefahr im Osten größer

Dies umso mehr, weil nun auch noch Frost droht. Der DBV-Experte weist darauf hin, dass Rüben-schädigende Nachtfröste nach jetziger Lage im Osten vermutlich stärker sein werden als im Westen. Wie sich der Frost auf stehende Bestände sei schwer abschätzbar und hänge u.a. vom noch vorhandenen Blätterdach, einer möglichen Schneeauflage ab und natürlich der Stärke und Dauer des Frostes ab. „Zumindest im Rheinland ‚gucken‘ die Rüben in diesem Jahr relativ weit aus dem Boden, wären daher also recht empfindlich“, so Meierhöfer.

Im Verbandsgebiet des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) sind nach seiner Befragung derzeit rund 20 bis 25 % der Rüben witterungsbedingt noch nicht gerodet. Die regionalen Unterschiede sind aber groß: An der schleswig-holsteinischen Westküste sollen noch mehr als die Hälfte der Rüben in der Erde stecken, während im Anklamer Einzugsgebiet nur noch 10 % zu ernten sind.

Zuckerfabriken müssen ihr Tempo halten

Meierhöfer geht davon aus, dass die Kampagne sich noch bis in die erste Februarwoche erstrecken wird. Er betont allerdings, dass diese Schätzung nur unter der Annahme gilt, dass die gegenwärtig sehr hohe Verarbeitungsleistung der Fabriken bis zum Ende aufrechterhalten werden kann.

Die Rübenerträge fallen nach Auskunft des DBV-Vertreters mit knapp 80 t/ha überdurchschnittlich aus. Der Zuckergehalt stagniert allerdings auf deutlich unterdurchschnittlichem Niveau bei 16,6 %. Insgesamt könnte die Zuckerernte überdurchschnittlich ausfallen, jedoch erst wenn die Kampagne sowohl auf dem Acker als auch in den Fabriken erfolgreich abgeschlossen wird.

In Polen, wo der Winter noch einige Tage früher Einzug hielt, gehen die Landwirte notgedrungen in den verschneiten Bestand:

WVZ bestätigt schwache Zuckergehalte

Auch die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) hofft auf trockenere, frostfreie kommende Wochen, um Frostschäden an den Rüben zu verhindern und die Ernte zügig fortzusetzen. Der Verband teilt die Einschätzung von Meierhöfer bezüglich der vergleichsweise schwachen Zuckergehalte. Mengenmäßig geht die WVZ jedoch weiterhin von einer durchschnittlichen Kampagne entsprechend der Prognose aus der dritten Ernteschätzung aus. Damit dürfte eine Zuckermenge im fünfjährigen Durchschnitt zu erreichen sein.

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