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Melgershäuserin hat den wohl ältesten VW Polo Harlekin im Kreisteil

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Karin Wenderoth aus Melgershausen vor ihrem VW Polo Harlekin auf einer Löwenzahn-Wiese
Seit 1997 fährt Karin Wenderoth ihren VW Polo Harlekin. © William Abu El-Qumssan

Der VW Polo Harlekin ist ein Blickfang. Großer Fan des kleinen Bunten ist Karin Wenderoth aus Melgershausen. Für sie ist das Auto ein Glücksbringer.

Melgershausen – Einst ein Werbe-Gag, heute Kult: Der vierfarbige VW Polo Harlekin fällt sofort auf. So auch der von Karin Wenderoth aus Melgershausen. Ihr Polo ist der wohl älteste Harlekin in der Region. Sie hat ihn als Neuwagen gekauft – am 9. Januar 1997 wurde der Wagen zugelassen.

„Egal, wo ich geparkt habe, die Leute wissen gleich, dass ich da bin“, sagt die 67-Jährige und lacht. Denn oft bekommt man die bunten Polos nicht zu Gesicht. Nur rund 3800 Fahrzeuge des 3er Polos wurden von 1995 bis 1997 in der bunten Variante gebaut. „Es sehen aber nicht alle gleich aus“, weiß Ehemann Helmut Wenderoth. Vier verschiedene Variationen aus den vier Farben gibt es.

Die Farben betitelt Volkswagen mit „Chagallblau, Pistazie, Flashrot und Ginstergelb“, dabei dürfen niemals zwei Flächen derselben Farbe nebeneinanderliegen. Die Idee ist laut VW ein paar Azubis gekommen, den Polo aus unterschiedlichen Karosserieteilen zu bauen.

Die Aufkleber der Harlekinaden zeugen von Karin Wenderoths Begeisterung für den besonderen VW Polo.
Die Aufkleber der Harlekinaden zeugen von Karin Wenderoths Begeisterung für den besonderen VW Polo. © William Abu El-Qumssan

„Wenn man einen Harlekin bestellt hat, wusste man nie, wie er aussieht“, sagt die 67-Jährige. „Ein Wunsch konnte aber geäußert werden.“ Der bunte Polo wurde in vier verschieden Farbkombinationen hergestellt. „Ich wollte unbedingt die mit der roten Motorhaube. Blau wäre aber auch okay gewesen.“

Doch Karin Wenderoths Wunsch wurde erfüllt, sie bekam die sogenannte Version 2: Dach, Seitenteil hinten und Tankklappe in Grün, Grillumrandung und Kotflügel vorn in Gelb, Stoßfänger vorn, Vordertüren, Außenspiegel und Heckklappe in Blau, und in Rot die hinteren Türen, Stoßfänger hinten sowie die Motorhaube.

145.000 Kilometer ohne Unfall unterwegs

Für Karin Wenderoth ist ihr Harlekin – den sie auch einfach nur Harlekin nennt – eine Art Glücksbringer. „Ich hatte noch keinen einzigen Unfall mit ihm“, sagt sie. Und das nach nunmehr 26 Jahren und 145.000 Kilometern gefahrener Strecke. „Auch kaputt gegangen ist an dem Auto kaum etwas. Nur die Hupe musste mal getauscht werden.“

Und noch geht es auch auf längere Fahrten mit dem Harlekin: Karin und Helmut Wenderoth fahren einmal im Jahr auf die Harlekinade – ein Treffen von Harlekin-Besitzern. „Die Harlekinade findet jedes Jahr woanders in Deutschland statt“, sagt der 71-Jährige. Das erste Mal waren die Melgershäuser 2011 bei der Harlekinade, in Heppenheim an der Bergstraße.

Eine Harlekin-Karawane auf der Bergstraße im Jahr 2011. Für Karin Wenderoth war es die erste Harlekinade. Dieses Jahr geht es in den Schwarzwald.
Eine Harlekin-Karawane auf der Bergstraße im Jahr 2011. Für Karin Wenderoth war es die erste Harlekinade. Dieses Jahr geht es in den Schwarzwald. © Helmut Wenderoth

„Vorher war der Harlekin für mich einfach ein Auto, dass mich von A nach B bringt“, sagt Karin Wenderoth. „Doch durch die Treffen wurde ich zum Fan.“ Die Harlekinade findet jedes Jahr am ersten Oktober-Wochenende statt. „Am Freitag kommen erstmal alle zusammen, am Samstag gibt es dann die große Ausfahrt.“ Dafür müsste auch mal die ein oder andere Straße gesperrt werden – „die Harlekins müssen ja zusammenbleiben“, sagt Helmut Wenderoth. Danach wird an Freiwillige ein buntes Lenkrad übergeben, die die nächste Harlekinade ausrichten.

Jährliche Harlekin-Treffen mit Teilnehmern aus mehreren Ländern

„Bevor wir die längeren Strecken zu den Treffen fahren, lasse ich das Auto immer nochmal durchchecken“, sagt die 67-Jährige. Außerdem muss mittlerweile immer wieder Rost entfernt werden.

„Bei den Harlekin-Treffen sind meistens um die 35 Fahrzeuge dabei. Es kommen auch Besitzer aus den Niederlanden, Dänemark und Österreich“, berichten die Melgershäuser. „Es ist immer eine sehr schöne Zeit. Die Besitzer kommen häufig mit ihren Familien und Hunden und es ist ordentlich was los.“

Dieses Jahr findet das Treffen im Schwarzwald statt. Die Wenderoths sind auch wieder dabei. „Wir verbinden das mit einem Kurzurlaub.“ Selbst ausrichten wollen die Wenderoths die Harlekinade aber nicht: „Das sollen ruhig mal die Jüngeren machen.“ (William Abu El-Qumssan)

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