Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

vorbehalten

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GrammatikVerb · behält vor, behielt vor, hat vorbehalten
Aussprache 
Worttrennung vor-be-hal-ten
Wortzerlegung vor- behalten
eWDG

Bedeutungen

1.
sich [Dativ] etw. vorbehalten (= etw. für sich beanspruchen, sich etw. ausbedingen)
Beispiele:
er behält sich das Recht vor, in dieser Sache die letzte Entscheidung zu treffen
wir behielten uns gelegentliche Kontrollen, gegebenenfalls eine Änderung des Vertrages vor
hast du dir weitere Schritte, andere Möglichkeiten vorbehalten?
Grammatik: im Partizip II in verkürzten Passivsätzen ohne Nennung des logischen Subjekts
Beispiele:
Änderungen vorbehalten (= das Recht auf Änderungen wird im Voraus geltend gemacht)
alle Rechte vorbehalten (= Vermerk in Druckerzeugnissen)
2.
etw. ist jmdm. vorbehalten (= jmd. ist allein zu etw. berechtigt, befähigt)
Beispiele:
die Verteilung der Aufgaben ist dem Leiter vorbehalten
dem Redakteur ist die Überarbeitung des Textes vorbehalten
eigentlich war dieser Unterricht älteren Schülern vorbehalten [ RennKindheit164]
es ist, bleibt jmdm. vorbehalten, etw. zu tun (= jmd. ist der erste, der etw. tut, jmdm. bleibt es überlassen, etw. als erster zu tun)
Beispiele:
es blieb diesem großen Gelehrten vorbehalten, die neuen Entdeckungen theoretisch zu begründen
es blieb der Nachwelt vorbehalten, seine Träume zu verwirklichen
Ihnen war's vorbehalten, es ausfindig zu machen [ Th. MannLotte7,761]
3.
veraltend jmdm. etw. vorbehaltenfür jmdn. etw. bereithalten, reservieren
Beispiele:
dein Zimmer wird dir vorbehalten [ StormSchimmelr.7,148]
Veränderungen […] die das Leben uns bei jeder Rückkehr vorbehält [ H. Mann8,8]

Bedeutungsverwandte Ausdrücke


(für jemanden) bereitstehend · (für jemanden) frei gehalten · (für jemanden) reserviert · (jemandem) vorbehalten
Assoziationen
  • Exklusivrecht · alleiniges Nutzungsrecht · ausschließliches Nutzungsrecht

Typische Verbindungen zu ›vorbehalten‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›vorbehalten‹.

Verwendungsbeispiele für ›vorbehalten‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In diesem Fall ist der Käufer verpflichtet, die vorbehaltene Bestimmung zu treffen. [Zimmermann, Theo: Der praktische Rechtsberater, Gütersloh: Bertelsmann [1968] [1957], S. 63]
Ich behalte mir vor, mir über neu auftauchende Fragen selbst den Kopf zu zerbrechen. [Brandt, Willy: Erinnerungen, Berlin: Ullstein 1997 [1989], S. 125]
Einige Ergänzungen aus anderen Quellen muss ich mir natürlich vorbehalten. [Mitteilungen der deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, 1910, Nr. 2, Bd. 8]
In der Tendenz blieben die höchsten Ämter einer relativ kleinen Gruppe vorbehalten. [Wilson, John A.: Ägypten. In: Propyläen Weltgeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 6167]
Allerdings behalte sie sich das Recht vor, zu ihrer Strategie des Terrors zurückzukehren. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1998]]
Zitationshilfe
„vorbehalten“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/vorbehalten>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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