knebeln
GrammatikVerb · knebelt, knebelte, hat geknebelt
Aussprache
Worttrennung kne-beln
GrundformKnebel
Wortbildung
mit ›knebeln‹ als Erstglied:
Knebelung
· Knebelvertrag · Kneblung
· mit ›knebeln‹ als Letztglied: niederknebeln
· mit ›knebeln‹ als Letztglied: niederknebeln
eWDG
Bedeutung
einem Überfallenen einen Knebel in den Mund stecken
Beispiele:
die Gangster fesselten den Wächter und knebelten ihn
gefesselt und geknebelt lag er da
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Knebel · knebeln · Knebelbart
Knebel m. ‘Querholz’ (zum Spannen, Festziehen), ‘Holzpflock’ (zum Tragen, als Verschluß), ‘zusammengedrehtes Stoffknäuel’ (um jmdm. den Mund zu verstopfen und ihn am Schreien zu hindern), ahd. knebil ‘Holzstück, Querholz (zum Fesseln), Pferdekummet’ (11./12. Jh.), mhd. knebel ‘Knöchel, Holzstück, Querholz, grober Kerl, Bengel’, asächs. kneƀil, mnd. knēvel ‘Pflock (auch als Mantelverschluß), Querstange, plumper Kerl, Flegel, gedrehte Spitze des Schnurrbarts’, nl. knevel ‘Holzstück, Knebel, Knebelbart’, anord. knefill ‘Baumast, Querstange’, dän. knevel, knebel ‘Mundknebel’ führen auf eine deminutive l-Ableitung von germ. *knab- ‘Pflock, Stock, Klotz’ (wozu auch Knabe, s. d.). Außergerm. Anknüpfungsmöglichkeiten finden sich nicht. – knebeln Vb. ‘fesseln, binden, mit einem Knebel den Mund verstopfen’ (17. Jh.). Knebelbart m. ‘gedrehter Schnurrbart’ (16. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Politik
kleinhalten ·
knebeln ·
knechten ·
knuten ·
unterdrücken ·
unterjochen ·
versklaven ●
opprimieren geh., veraltet, lat. ·
unterbuttern ugs.
Oberbegriffe |
|
(jemandem) den Mund verbinden ·
(jemandem) den Mund zustopfen ·
(jemandem) einen Knebel anlegen ·
(jemanden) knebeln
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›knebeln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›knebeln‹.
Verwendungsbeispiele für ›knebeln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die griechische Presse ist geknebelt; manchmal tut sie das sogar selbst.
[Die Zeit, 09.12.2012, Nr. 49]
So erlauben es die neuen Bestimmungen, die ohnehin schon gezähmten russischen Medien endgültig zu knebeln.
[Süddeutsche Zeitung, 04.11.2002]
Auch von Sponsoren will sie sich nicht zu sehr knebeln lassen;
[Süddeutsche Zeitung, 20.04.1994]
Mehrmals habe sie zugeschlagen, den schwer verletzten Mann dann geknebelt.
[Der Tagesspiegel, 19.03.2005]
Man sieht sich schon ersticken unter Gesetzen und Verordnungen, geknebelt von Kontrollen.
[Die Zeit, 29.03.1974, Nr. 14]
selten | häufig | |||||
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