aufsässig
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung auf-säs-sig
Wortbildung
mit ›aufsässig‹ als Erstglied:
Aufsässigkeit
Bedeutungsübersicht
- 1. sich auflehnend
- 2. [veraltet] ⟨jmdm. aufsässig sein⟩ ablehnend, feindlich gegen jmdn. sein
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
aufsässig Adj. ‘den Gehorsam verweigernd, widerspenstig’. Die heutige Lautgestalt ist vom 16. bis zum 18. Jh. nur vereinzelt bezeugt, wird von Adelung und Campe abgelehnt, von Goethe aber verwendet und findet im 19. Jh. allgemeine Verbreitung. Sie läßt sich wie ansässig (s. d.) auf sitzen (s. d.) zurückführen (vgl. auch den Gebrauch von aufgesessen, dem Part. Prät. von aufsitzen, in der Bedeutung ‘feindlich gesinnt’ im älteren Nhd.) und zeigt wie die in der Bildungsweise entsprechenden, im Nhd. aber untergegangenen Ableitungen mhd. sāʒe ‘Sitz, Wohnsitz, Hinterhalt’, widersāʒe ‘Widerstand’ und widersæʒe, widersæʒic ‘widersetzlich’ die Ablautstufe des Plur. Prät. dieses Verbs, jedoch mit verkürztem Vokal. Der Vorgänger des Adjektivs ist mhd. ūfsetzic ‘feindlich gesinnt, hinterlistig’, das wie mhd. ūfsaz ‘Festsetzung, Vorsatz, Hinterlist’ zu mhd. setzen ‘setzen, stellen, legen’ (s. setzen) gehört, namentlich in der Fügung ūf setzen im Sinne von ‘feindselig behandeln’ (so noch veraltetes nhd. aufsetzen ‘nachstellen, verleiten’), und als gleichbed. nhd. aufsätzig, aufsetzig, vor allem in der Wendung jmdm. aufsätzig sein, bis ins 19. Jh. fortlebt.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
aufmüpfig ·
aufsässig ·
rebellisch ·
renitent ·
trotzig ·
unartig ·
unbotmäßig ·
ungehorsam ●
widerständig veraltet ·
bockig ugs. ·
widersetzlich geh., veraltend ·
zickig ugs.
Assoziationen |
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Antonyme |
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›aufsässig‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›aufsässig‹.
Verwendungsbeispiele für ›aufsässig‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gerade die besonders strengen Väter haben oft besonders aufsässige Kinder.
[Die Zeit, 19.02.2007, Nr. 08]
Es ist, als hätte der Terror die Arbeiter noch aufsässiger gemacht.
[Die Zeit, 18.06.1993, Nr. 25]
Ein Leben lang spricht die Tochter eines beherrschenden Vaters wie ein aufsässiges Kind.
[Süddeutsche Zeitung, 21.09.1996]
Er sei aber ziemlich aufsässig gewesen, sogar ausfallend Lehrern gegenüber.
[Die Welt, 29.04.2002]
Ja, eine Mary Rose sei hier, aber die sei gefährlich und aufsässig, sie schreie oft stundenlang.
[Nadolny, Sten: Die Entdeckung der Langsamkeit, München: Piper 1983, S. 138]
selten | häufig | |||||
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