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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung bezieht sich allgemein auf Zelltherapie und verkapselte
Vorrichtungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Wachstumsfaktoren
haben ein enormes therapeutisches Potenzial für neurodegenerative Störungen. Wachstumsfaktoren
müssen
jedoch noch erfolgreich zu klinischen Behandlungen entwickelt werden,
wegen der Tatsache, dass große
Proteine, wie Wachstumsfaktoren, die Bluthirnschranke nicht überqueren.
Die Transplantation von Zellen, die gentechnisch verändert wurden,
um Wachstumsfaktoren zu produzieren, bietet eine teilweise Lösung des
Problems der Zufuhr von Wachstumsfaktoren, da Implantate aus Zellen,
die Wachstumsfaktoren herstellen, die Bluthirnschranke umgehen können und
die therapeutischen Faktoren direkt an die Zielstelle liefern können. Unglücklicherweise
sind diese Transplantate Gegenstand der Immunabwehr des Empfängers und
benötigen
Immunsuppression. Weiterhin können
Implantate einiger gentechnisch veränderter Zelllinien letale Tumoren
bilden.
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Das
Implantieren von Zellen, die in semipermeablen Polymermembranen
makroverkapselt worden sind, stellt eine bessere Lösung für diese
Probleme bereit. Säugerzellen,
die gentechnisch verändert
worden sind, um Wachstumsfaktoren zu produzieren, können in
semipermeablen Polymermembranen verkapselt werden. Die semipermeablen
Membranen schützen
die verkapselten Zellen vor der akuten Immunabwehr des Empfängers, ermöglichen
jedoch die Zufuhr therapeutischer Mittel in das Empfängergewebe.
Diese kleinen bioartifiziellen Vorrichtungen (Zellen, die in semipermeable
Membranen makroverkapselt sind) können direkt an der Zielstelle
für die
ortspezifische, fortdauernde Langzeitzufuhr auf niedrigem Niveau
der gewünschten
Faktoren implantiert werden. Das Verkapseln von Zellen in semipermeable
Membranen reduziert auch das Risiko der Tumorentwicklung. Weiterhin
haben polymerverkapselte Zelltransplantate ein verringertes Auftreten
von Infektion, da die Transplantate nur ein einzelnes Eindringen
in die Zielstelle für
die fortwährende
Wachstumsfaktorzufuhr benötigen.
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Hinsichtlich
der Zufuhr gewünschter
Wachstumsfaktoren zeigten vorklinische Studien, dass polymerverkapselte
Zellen den Ciliary Neurotrophic Factor (CNTF) kontinuierlich mit
therapeutischer Wirksamkeit in Nagermodellen zuführen können (Emerich et al., 16 J.
Neurosci. 5168-81 (1996)). Klinische Versuche unterstützten die
Sicherheit der chronischen CNTF-Zufuhr in das menschliche Zentralnervensystem
(ZNS) mit polymerverkapselten Zellen (Aebischer et al., 7 Hum. Gene
Ther. 851-60 (1996),
Aebischer et al., 2 Nature Medicine 6969-9 (1996)). Die Hauptherausforderung
bei der Umsetzung solcher Erfolge von den Nagermodellen auf den
Menschen ist jedoch die Sicherstellung der Langzeitzellüberlebensfähigkeit
in verkapselten Vorrichtungen in vivo.
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WO
97/34586 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Zufuhr
eines biologisch aktiven Moleküls
an das Auge für
die Behandlung ophtalmischer Erkrankung. Die Vorrichtung umfasst
einen Kern gentechnisch veränderter
Zellen, die in einem biokompatiblen Mantel verkapselt sind.
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WO
98/40498 beschreibt die Verwendung von Immunadhäsionen in der Gentherapie für die Behandlung
von Augenentzündungszuständen unter
Verwendung von Retinapigmentepithelzellen.
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WO
97/44065 beschreibt Verfahren und Vorrichtungen für die Gentherapie
unter Verwendung von verkapselten Verpackungszelllinien, um virale
Partikel zuzuführen,
die wenigstens ein heterologes Gen tragen, das wenigstens ein biologisch
aktives Molekül
kodiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt folglich eine implantierbare Zellkulturvorrichtung
bereit, die eine semipermeable Membran umfasst, welche die Diffusion
eines biologischen Mittels durch diese hindurch ermöglicht, und
ARPE-19-Zellen, die gentechnisch verändert sind, um das in der semipermeablen
Membran angeordnete biologische Mittel herzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung einer ARPE-19-Zelle,
die in einer semipermeablen Membran verkapselt ist, wobei diese
ARPE-19-Zellen gentechnisch verändert
sind, um ein biologisches Mittel herzustellen, und wobei diese Membran
die Diffusion des biologischen Mittels durch diese hindurch erlaubt,
für die
Herstellung eines Medikamentes bereit für die Zufuhr des biologischen
Mittels an einen Empfängerwirt
nach der Implantation dieser verkapselten Zelle in einen Zielbereich
in dem Empfängerwirt.
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Die
ARPE-19-Zelllinie ist eine überragende
Plattformzelllinie für
die auf verkapselten Zellen basierende Zufuhrtechnologie und sie
ist auch nützlich
für die
Zufuhrtechnik, die auf nicht verkapselten Zellen basiert. Die ARPE-19-Zelllinie
ist zäh
(das heißt,
die Zelllinie ist unter stringenten Bedingungen, wie die Implantation in
das zentrale Nervensystem oder die intraokulare Umgebung, lebensfähig). ARPE-19-Zellen
können
gentechnisch modifiziert werden, um eine Substanz von therapeutischem
Interesse zu sezernieren. ARPE-19-Zellen haben eine vergleichsweise
lange Lebensspanne. ARPE-19-Zellen
sind menschlichen Ursprungs. Weiterhin haben verkapselte ARPE-19-Zellen
eine gute in vivo Vorrichtungsüberlebensfähigkeit.
ARPE-19-Zellen können
eine wirkungsvolle Menge an Wachstumsfaktor zuführen. ARPE-19-Zellen lösen eine
vernachlässigbare
Wirtimmunreaktion aus. Ferner sind ARPE-19-Zellen nicht tumorigen.
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Die
therapeutische Nützlichkeit
der Zufuhr, basierend auf polymerverkapselten ARPE-19-Zellen, von Ciliary
Neurotrophic Factor (CNTF) für
die Herstellung eines Medikamentes für die Behandlung degenerativer Erkrankungen
wurde sowohl in einem Nager- als auch in einem Hundemodell der Retinitispigmentose
gezeigt. ARPE-19-Zellen wurden gentechnisch modifiziert, um CNTF
zu sezernieren. Verkapselte gentechnisch modifizierte ARPE-19-Zellen
führten
eine gleichmäßige Menge
an CNTF, z. B. über
ein 7-wöchiges
Implantationsintervall, zu. Die Zelllebensfähigkeit innerhalb der verkapselten
Vorrichtungen war ausgezeichnet. Die Anwesenheit der verkapselten
Zellvorrichtungen in dem Auge verursachte keine signifikanten Nebenwirkungen
an der Retina. Diese Ergebnisse stellen einen Nachweis des Prinzips
für das
therapeutische Potenzial der auf verkapselten ARPE-19-Zellen basierenden
Zufuhr gewünschter
neurotrophischer Faktoren bereit.
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1 ist
eine Photographie, die den Schutz von Photorezeptoren in transgenen
Ratten, die die Rhodopsinmutation S334ter durch ARPE-19-/CNTF-Zellen
tragen, zeigt. (A) mit S334ter nicht behandelte Ratte; (B) mit elterlichen
ARPE-19-Zellen behandelte Kontrollratte; und (C) mit ARPE-19/CNTF-Zellen behandelte Ratte.
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2 ist
ein Säulendiagramm,
das anti-ARPE-19-spezifische IgG-Titer in Hunde- im Vergleich zu menschlichem
Serum zeigt. ARPE-19-, Hs27- und SIRC-Zellen wurden entweder mit
Hunde- oder menschlichen Serumverdünnungen inkubiert. Der Antikörpertiter
wurde durch durchflusscytometrischen Kreuzvergleich (FCXM) bestimmt.
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3 ist
ein Säulendiagramm,
das den cytotoxischen ARPE-19-spezifischen Antikörpertiter in Hunde- im Vergleich
zu menschlichem Serum zeigt. ARPE-19-, Hs27- und SIRC-Zellen wurden
mit entweder Hunde- oder menschlichen Serumverdünnungen inkubiert. Der cytotoxische
Antikörpertiter
wurde durch komplementabhängigen
Cytotoxizitätskreuzvergleich
(CDC) gemessen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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A. ARPE-19-Zelllinie als
eine Plattformzelllinie für
ein auf verkapselten Zellen basierendes Zufuhrsystem.
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Um
eine Plattformzelllinie für
ein auf verkapselten Zellen basierendes Zufuhrsystem zu sein, sollte
die Zelllinie so viele der folgenden Eigenschaften als möglich haben:
(1) Die Zellen sollten unter stringenten Bedingungen zäh sein (die
verkapselten Zellen sollten in den gefäßfreien Gewebehohlräumen, wie
in dem zentralen Nervensystem oder im Auge, insbesondere in der
intraokularen Umgebung, funktionell sein). (2) Die Zellen sollten
in der Lage sein, gentechnisch modifiziert zu werden (die gewünschten
therapeutischen Faktoren müssen
in die Zellen eingebracht werden). (3) die Zellen sollten eine vergleichsweise
lange Lebensspanne haben (die Zellen sollten ausreichend Nachkommen
produzieren, um angehäuft,
charakterisiert, bearbeitet, auf Sicherheit untersucht und als klinischer
Artikel hergestellt zu werden). (4) Die Zellen sollten vorzugsweise menschlichen
Ursprungs sein (was die Kompatibilität zwischen den verkapselten
Zellen und dem Wirt erhöht). (5)
Die Zellen sollten eine Lebensfähigkeit
von mehr als 80% für
einen Zeitraum von mehr als einem Monat in vivo in der Vorrichtung
ausüben
(was die Langzeitzufuhr sicherstellt). (6) Die verkapselten Zellen
sollten eine wirksame Menge eines nützlichen biologischen Produktes
zuführen
(was die Wirksamkeit der Behandlung sicherstellt). (7) Die Zellen
sollten ein geringes Maß der
Wirtimmunreaktion haben (was die Langlebigkeit des Implantates sicherstellt).
(8) Die Zellen sollten nicht tumorigen sein (um eine zusätzliche
Sicherheit für
den Wirt bereitzustellen im Falle der Leckage der Vorrichtung).
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Wir
durchsuchten und charakterisierten zahlreiche Zelllinien, identifizierten
optimale Konfigurationen verkapselter Zellvorrichtungen und beurteilten
Zelllebensfähigkeiten
in Vorrichtungen in unterschiedlichen Tiermodellen. Wir fanden,
dass die ARPE-19-Zelllinie (Dunn et al., 62 Exp. Eye Res. 155-69
(1996); Dunn et al., 39 Invest. Ophthalmol. Vis. Sci. 2744-9 (1998);
Finnemann et al., 94 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 12932-7 (1997);
Handa et al., 66 Exp. Eye. 411-9 (1998); Holtkamp et al., 112 Clin.
Exp. Immunol. 34-43 (1998); Maidji et al., 70 J. Virol. 8402-10
(1996)) alle Eigenschaften einer erfolgreichen Plattformzelle für ein auf
verkapselte Zellen basierendes Zufuhrsystem hatten. Die ARPE-19-Zelllinie
war den anderen von uns untersuchten Zelllinien überlegen.
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Die
ARPE-19-Zelllinie ist von der American Type Culture Collection (ATCC
Nummer CRL-2302)
erhältlich.
ARPE-19-Zellen sind normale Retinapigmentepithel-(RPE)-Zellen und
exprimieren die Retinapigmentepithelzell-spezifischen Marker CRALBP
und RPE-65. ARPE-19-Zellen bilden stabile Monolayer, die eine morphologische
und funktionelle Polarität
ausüben.
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ARPE-19-Zellen
werden in Complete Growth Medium, dem Serum enthaltenden Medium,
das von dem Zellhinterleger empfohlen wird, kultiviert. Complete
Growth Medium ist entweder eine 1:1-Mischung aus Dulbecco's modifiziertem Eagle's-Medium und Ham's-F12-Medium mit
3 mM L-Glutamin,
90%, fötalem
Rinderserum, 10% , oder eine 1:1-Mischung aus Dulbecco's modifiziertem Eagle's-Medium und Ham's-F12-Medium mit
HEPES-Puffer, der 10% fötales
Rinderserum, Natriumbikarbonat in einer Endkonzentration von 56 mM
und 2 mM L-Glutamin enthält
und bei 37°C
in 5% CO2 inkubiert wird. Die Zellen wurden
in einer Konzentration von 60.000/cm2 ausplattiert.
Die Zellen wurden typischerweise in mit Falcon-Gewebekultur behandelten 6-
oder 12-Well-Platten oder T25- oder T75-Kolben wachsen gelassen.
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Für die Subkultivierung
wird das eingesetzte Medium entfernt und die ARPE-19-Zellen werden
mit 0,05% Trypsin-, 0,02% EDTA-Lösung
gespült
und das Trypsin wird entfernt. Ein bis zwei ml zusätzlicher
Trypsinlösung
werden hinzugefügt.
Die Kultur wird bei Raumtemperatur (oder bei 37°C) inkubiert bis sich die ARPE-19-Zellen
ablösen.
Ein Subkultivierungsverhältnis
von 1:3 bis 1:5 wird empfohlen.
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1. Die ARPE-19-Zelllinie
ist zäh
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Um
die Zähigkeit
der Zelllinien zu beurteilen, wurde ein Drei-Schritt-Screen etabliert.
(a) Zelllebensfähigkeitsscreen
(die Zellen wurden beurteilt unter Stressbedingungen unter Verwendung
von artifiziellem wässrigem
Körperflüssigkeits
(aAH)-Medium oder artifiziellem Zerebrospinalflüssigkeits (aCSF)-Medium. (b)
In vitro ECM-Screen (die Zellen wurden beurteilt in einem in vitro
Extrazellulär- Matrix (ECM)-Screen).
(c) In vivo Vorrichtungslebensfähigkeitsscreen
(die verkapselten, Zellen wurden in einem in vivo Membranscreen
beurteilt).
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(a)
In vitro Zelllebensfähigkeitsscreen.
Die Wirkung von aAH und aCSF auf Testzellen (einschließlich ARPE-19-Zellen)
wurde untersucht. Artifizielle wässrige
Körperflüssigkeit
(aAH) und artifiziellem zerebrospinale Flüssigkeit (aCSF) wurden gemäß den Protokollen
der Geigy Scientific Tabellen formuliert. Die detaillierten Formulierungen
sind in Tabelle 1 aufgelistet:
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Die
Zellen wurden anfänglich
in Serum enthaltendem Medium ausplattiert, um den Zellen zu ermöglichen,
sich anzuheften. Die Zellen wurden in einer Konzentration von 60.000/m2 ausplattiert und in einem 37°C-Inkubationsgerät mit 5%
CO2 inkubiert. Nachdem sich die Zellen angeheftet
hatten (18 bis 24 Stunden) wurde das Wachstumsmedium entfernt und
die Zellen wurden zweimal mit Hank's balancierter Salzlösung (HBSS) gewaschen, um das
Serum zu entfernen. Das Medium wurde mit entweder aAH oder aCSF
(vorgewärmt
auf 37°C)
ersetzt. Die eingesetzte aAH oder aCSF wurde mit frischer aAH oder
aCSF jeden zweiten Tag (Montags-, Mittwochs-, Freitagsplan) ersetzt.
Die Testzellen wurden täglich
auf ihre Morphologie, Lebensfähigkeit
und % -Konfluenz (im Vergleich zur Kontrolle) durch mikroskopische
Untersuchung beurteilt. Alle Zellen wurden für eine einwöchige Dauer beurteilt. Die
Beobachtungen wurden mit Photographien dokumentiert.
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Eine
Kontrolle jeder Zelllinie in vollständigem Wachstumsmedium wurde
während
des Screens für
den Vergleich mit der experimentellen Gruppe geführt. Am Ende des Testzeitraums
wurden die Ergebnisse in Form der Zellzahl und%-Konfluenz mit einer
Benotung über
die Morphologie aufgenommen. Auch wurde Lebensfähigkeitsfärbung wie Fluoresceindiacetat/Propidiumiodid
(FDA-PI) verwendet, um zur Lebensfähigkeit der Kultur zu gelangen.
Zellen, die den anfänglichen
in vitro Zelllebensfähigkeitsscreen
passiert hatten, gelangten in den in vitro ECM-Screen.
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(b)
In vitro Extrazellulär-Matrix
(ECM)-Screen. Das Überleben
der Zellen unter Verwendung von verschiedenen extrazellulären Matrizes
(ECM) wurde unter aCSF- und hypoxischen Bedingungen beurteilt und die
ECM, die für
das beste Überleben
sorgte, wurde ausgewählt.
Für jeden
möglichen
Hardy Cell"-Kandidaten (zäher Zellkandidat)
wurde die Zell-Substrat-Wechselwirkung für die folgenden extrazellulären Matrizes
beurteilt (TABELLE 2):
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Die
optimale ECM wurde verwendet, um damit das Gerüst, an welches die Zellen schließlich in
der Vorrichtung haften, zu überziehen.
Die optimale Kombination aus "Hardy
Cell"-Kandidat,
ECM und Gerüst
wurde unter Verwendung einer Membran mit einer mittleren Permeabilität verkapselt
und unter stringenten Gewebekulturbedingungen (aAH oder aCSF) untersucht.
Das Überleben
wurde in Intervallen von 1, 2 und 4 Wochen beobachtet unter Verwendung
von sowohl metabolischen als auch histologischen Verfahren.
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(c)
In vivo Vorrichtungslebensfähigkeitsscreen.
Zähe Zellen
aus dem ECM-Screen wurden weiter beurteilt unter Verwendung von
unterschiedlichen Membranen und Gerüsten. Die optimalen Kombinationen
aus Zelle/ECM/Gerüst
wurden mit unterschiedlichen Membrantypen (Membranen mit unterschiedlichen
Diffusionseigenschaften) verkapselt und Vorrichtungen wurden in
den Rattenventrikel implantiert. Das Erscheinungsbild der Vorrichtung
wurde nach einer in vivo Implantationsdauer von einem Monat beurteilt.
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Die
Lebensfähigkeit
von ARPE-19 (ebenso wie andere wünschenswerte
Eigenschaften) war den anderen untersuchten Zelllinien überlegen.
TABELLE 3 fasst die Ergebnisse für
menschliche Zelllinien zusammen.
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TABELLE
4 fasst die Ergebnisse für
xenogene Zelllinien zusammen
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2. ARPE-19-Zellen können genetisch
modifiziert werden.
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Die
ARPE-19-Zellen können
genetisch modifiziert werden, um einen gewünschten Faktor zu produzieren.
Wir transfizierten ARPE-19-Zellen mit geeigneten Plasmiden unter
Verwendung von Fugene 6 (einem lipid-basierten Transfektionsreaktionsmittel
von Boehringer Ingelheim) gemäß dem Protokoll
des Herstellers. Stabile polyklonale Zelllinien wurden ausgewählt, z.
B. unter Verwendung von G418 (Gibco-BRL, Gaithersburg, MD) in einer
Konzentration von 1,0 mg/ml und in einer Konzentration von 0,25
mg/ml erhalten. Stabile ARPE-19/GDNF-, ARPE-19-/CNTF- und ARPE-19/EGFP-Zelllinien
wurden etabliert. Der Ausstoß von
GDNF oder CNTF, wie gemessen durch ELISA, lag zwischen 100–200 mg/Millionen
Zellen/24h (ng/M/d). (Dies ist ein Beispiel einer "therapeutisch wirksamen" Menge.)
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(a)
CNTF. ARPE-19-Zellen wurden mit verschiedenen CNTF-kodierenden Plasmiden
transfiziert (siehe TABELLE 5). ARPE-19-Zellen, transfiziert mit
P544 (pNUT-IgSP-CNTF (genomisch)), wurden als ARPE-P544 (ATCC Zugangsnr.
###) bezeichnet.
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(b)
GDNF. ARPE-19-Zellen wurden mit fünf Plasmidkonstrukten, die
hGDNF unter unterschiedlichen Promotoren und Signalsequenzen exprimieren,
transfiziert (TABELLE 6). Die Zellen wurden durch FuGene 6 transfiziert.
Transfizierte Zellen wurden durch ihre Resistenz gegen das Arzneimittel
G418 (Geneticin) oder Methotrexat ausgewählt.
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Konditionierte
Medien der transfizierten Zellen wurden gesammelt und durch Western
Blot hinsichtlich der Expression von hGDNF analysiert. GDNF ist
ein Heparin bindendes, disulfidgebundenes Homodimer, das heterolog
glykosyliert ist und in der SDS-PAGE mit einem anscheinenden Molekulargewicht
von 33–45
kDa wandert. Unglykosyliertes GDNF hat ein anscheinendes Molekulargewicht
von 30 kDa (Lin et al., 63(2) J. Neurochem. 758-768 (1994)). Konditionierte
Medien wurden von elterlichen und transfizierten ARPE-19 für die Western-Blot-Analyse
der hGDNF-Expression
gesammelt. GDNF wurde semigereinigt aus den konditionierten Medien
durch Cellufine, ein Zelluloseaffinitätsmedium (Amicon Matrix) mit
Eigenschaften, die ähnlich
der Heparinsepharose sind. Nicht spezifisch gebundene Proteine wurden
in 25 mM HEPES / 150 mM NaCl, pH 7,4, weggewaschen und gebundene
Proteine wurden in 25 mM HEPES / 2 mM NaCl, pH 7,4, eluiert. Die
eluierten Proteine wurden mit Pall Filtron Mikrozentrifugen-Konzentrationsgeräten (MWCO
3 kDa) konzentriert und der Puffer wurde durch 25 mM HEPES ausgetauscht,
um eine 200-fache Konzentration der konditionierten Medien (CM (conditioned
media)) zu erreichen. Bis zu 1/20 der nicht reduzierten, semigereinigten
CM wurden auf ein denaturierendes Tricin-SDS-PAGE-Gel mit einem
Gradienten von 10–20%
und auf Immobilon-P-PVDF-Membranen elektro-geblottet. Western Blots
wurden durch Chemolumineszenz nachgewiesen.
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Eine
Palette aus 5 Antikörpern
(3 polyklonale und 2 monoklonale) wurden verwendet, um die GDNF-Produktion
nachzuweisen: Chemicon Kaninchen-pAB (AB 1454); Promega Hühnchen-pAb
(G2791); R&D Systems
Ziegen-pAb (AF212NA); Promega-mAb (erhältlich nur in GDNF E, ImmunoAssay
Systems G3240/G3520-Kit); R&D
Systems-mAb (MAB212). Die Antikörper
mit der geringsten unspezifischen Bindung und der höchster Sensitivität waren
die monoklonalen Antikörper
von Promega und R&D
Systems. ARPE-19/p559 (ATCC Zugangsnr. ###).
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(c)
Grünes
fluoreszierendes Protein. ARPE-19-Zellen wurden mit dem Plasmid,
das das grüne
fluoreszierende Protein (GFP) kodiert, pEGFP-N1 (Clontech, Palo
Alto, CA) transfiziert. Da die Expression des grünen fluoreszierenden Proteins
leicht per Sicht unter Verwendung eines Fluoreszenzmikroskops überwacht werden
kann, kann die Stabilität
der heterologen Expression dieses Fremdgens durch viele Generationen
hindurch überwacht
werden. Kurz, ARPE-19-Zellen werden gentechnisch modifiziert, um
das grüne
fluoreszierende Protein zu exprimieren. Klonale Linien wurden von
polyklonalem ARPE-19/GFP durch begrenzende Verdünnung abgeleitet, dann auf
einen T-25-Kolben
expandiert. Eine dieser Linien, P-393-1 (ATCC Zugangsnr. ###) wurde
erhalten und wöchentlich überimpft.
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P393-1
wurde wenigstens 5-mal überimpft,
bis es in den Eingangs-T-25 expandiert wurde. P393-1 machte über 30 Verdoppelungen
durch bis es kloniert wurde. Die grüne fluoreszierende Proteinexpression
war fortwährend
durch die gesamte Lebensspanne der Linien hindurch stabil.
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3. ARPE-19 hat eine lange
Lebensspanne.
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Die
Wachstumsrate von ARPE-19-Zellen in Serumkulturmedium (DMEM/F12
+ 10% FBS) beträgt
ungefähr
eine Verdoppelung/48h. Die Gesamtpassageanzahl überschritt 100. Die ARPE-19-Zellen scheinen einen
normalen Phänotyp
zu haben und wachsen in einer stabilen Rate.
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4. ARPE-19 ist menschlichen
Ursprungs.
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ARPE-19
ist eine spontan auftretende Retinapigmentepithel-(RPE)-Zelllinie,
abgeleitet 1986 aus den normalen Augen eines 19 Jahre alten menschlichen
Mannes, der an einer Kopfverletzung in einem Kraftfahrzeugunfall
starb (ATCC).
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5. ARPE-19-Zellen üben eine
annehmbare in vivo Vorrichtungslebensfähigkeit aus.
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Die
Vorrichtungsüberlebensfähigkeit
verkapselter ARPE-19-Zellen wurde in vivo im Zentralnervensystem
und in Augenumgebungen beurteilt. ARPE-19-Zellen oder ARPE-P544-Zellen
(die CNTF exprimieren) wurden verkapselt und die resultierenden
Vorrichtungen wurden in den Rattenventrikel (ICV), Kaninchenauge, Hundeauge
und den intrathekalen Raum vom Schaf implantiert. Kurz, die Zellen
wurden mit entweder CytoPES-14-(Polyethersulfon)- oder CytoPES-1000-Membranen
verkapselt. Für
die CytoPES-14-Membranen war das Matrixgerüst ein PET-Garn, sechssträngig; der
Extrazellulär-Matrix
(ECM)-Überzug
war Laminin/Collagen IV; der Vorrichtungsanker war eine Titanschleife;
die Gesamtlänge
der Vorrichtung war 1,1 cm; die Zellbeladungsdichte war 66 K/μl, das Beladungsvolumen
war 6 μl,
das Haltemedium war Ultra Culture. Für CytoPES-1000-Membranen war
die Matrix PET-Garn, überzogen
in einem zweistufigen Überzugsvorgang
mit menschlichem Collagen Typ IV und Laminin in einer Konzentration
von 1 mg/ml bzw. 0,1 mg/ml. Für
Ratten-ICV waren die Vorrichtungen 0,7 cm lang. Für das Hunde-
und Kaninchenauge waren die Vorrichtungen 1,0 cm lang. Für den intrathekalen
Raum beim Schaf waren die Vorrichtungen 7 cm lang. Alle Vorrichtungen waren
nicht abgestützt
und E-Strahl-(Elektronenstrahl)-sterilisiert bei Titansystemen (Denver,
CO). Die Haltemedien waren Ultra Culture + 1% L-Glutamin oder aCSF
+ 0,83% FPS, 0,26% L-Glutamin und Puffer mit 15 mM HEPES.
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Ein
Monat nach der chirurgischen Implantation wurden die Vorrichtungen
explantiert und die Zellüberlebensfähigkeit
in den Vorrichtungen wurde histologisch beurteilt. Die Zellvorrichtungsüberlebensfähigkeit
war an allen untersuchten Implantationsstellen ausgezeichnet. Die
Ergebnisse sind in TABELLE 7 präsentiert.
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6. ARPE-19 kann modifiziert
werden, um eine wirksame Menge an Wachstumsfaktor abzugeben: Nachweis dieser
Auffassung.
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Die
therapeutische Wirkung (Retinaschutz) von CNTF-sezernierenden ARPE-P544-Zellen
wurde sowohl in Ratten- als auch in Hundetiermodellen für den retinalen
Abbau beurteilt.
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(a)
Transgener Rattentest – nicht
verkapselte ARPE-P544. Am postnatalen Tag (PD) 9 wurden ungefähr 105 ARPE-P544-Zellen in 2 μl phosphatgepufferter Salzlösung (PBS)
in den Glaskörper
des linken Auges von S334ter-3-Ratten unter Verwendung einer Injektionsnadel
Nr. 32 injiziert. Den Kontrollaugen (rechte Augen) wurden nicht
transfizierte ARPE-19-Zellen injiziert. Für die CNTF-Bolusinjektionen wurden 1 μg CNTF in 1 μl PBS in
den Glaskörper
am PD 9 injiziert. Die Augen wurden am PD 20 gesammelt und für die histologische Beurteilung
bearbeitet. In Plastik eingebettete Schnitte von einer Dicke von
1 μm wurden
durch Lichtmikroskopie untersucht.
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In
den unbehandelten transgenen S334ter-Ratten wurde eine schwere Photorezeptordegeneration am
Tag 20 nach der Entbindung PD (Post Delivery) beobachtet. Die äußere Körnerschicht
(ONL) hatte nur eine Reihe an Kernen. In den mit ARPE-P544 injizierten
Augen hatte die ONL 5–6
Reihen an Kernen, wohingegen in den Kontrollaugen, denen ARPE-19-Zellen
injiziert wurden, 1–2
Kernreihen verblieben waren. In den Tieren, die mit einer Bolusinjektion
an gereinigtem menschlichem rekombinantem CNTF behandelt worden
waren, hatte die ONL 2–3
Kernreihen. Die Ergebnisse sind in 1 vorgestellt.
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Die
verzögerte
Freisetzung von CNTF aus den nicht verkapselten ARPE-19-Zellen,
die mit CNTF transfiziert worden waren, erreichte einen besseren
Schutz der Photorezeptoren als eine Bolusinjektion aus gereinigtem
CNTF-Protein.
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(b)
Test mir mutierten Hunden – verkapseltes
ARPE-544. Diese Studie wurde in Hunden mit Stäbchen-Zapfen-Dysplasie (rcd
1) mit einer Mutation des Gens der beta-Untereinheit der zyklischen
GMP-Phosphodiesterase (PDE6B) der Stäbchen durchgeführt. Ein
Testsatz verwendete 6 Hunde mit einem alter von 7 Wochen. Zwei Hunde
waren betroffen (Retinadegeneration) und 4 waren Genträger (normal).
Bei den beiden betroffenen Hunden erhielt das linke Auge eine ARPE-P544
enthaltende Vorrichtung und das rechte Auge blieb unbehandelt (Kontrolle).
Bei den vier normalen Hunden erhielten beide Augen ARPE-P544 enthaltende Vorrichtungen.
Die Vorrichtungen hatten eine Länge
von 1,1 cm, einschließlich
einer Verankerungsschleife aus Titan. Jede Vorrichtung bestand aus
der CytoPES14-Membran
und einem PET-Garngerüst, überzogen
mit Laminin und Collagen Typ IV. Die Dauer der Studie war 7 Wochen.
Es wurden sämtliche
Vorrichtungen, mit der Ausnahme von zweien in einem normalen Hund,
explantiert und auf den CNTF-Ausstoß mittels ELISA (R&D Systems) und
die Zelllebensfähigkeit
durch histologische Analyse beurteilt.
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Der
CNTF-Ausstoß für ARPE-P544
wurde auf 150–200
mg/106 Zellen/24 h (unverkapselt, in vitro,
in vollständigen
Wachstumsmedien) geschätzt.
Die Zellen wurden in T-75-Kolben wachsen gelassen und in einem auf
DMEM basierenden Medium, ergänzt
mit 10% FBS, in einem Inkubator mit 5% CO2,
95% Feuchtigkeit und 37°C
gehalten. Vor der Verkapselung wurde der CNTF-Ausstoß der Zellen
durch eine enzymgekoppelte Immunabsorptionsbestimmung (ELISA) untersucht.
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Vor
der Verkapselung wurden die Vorrichtungen in einer kontrollierten
Umgebung zusammengebaut, verpackt und dann Elektronenstrahl-sterilisiert
(siehe unten für
Details in anderen Verkapselungsprotokollen). Die ARPE-19-Zellen
wurden am Tag der Verkapselung gesammelt und in serumfreiem Ultraculture-Medium
in einer Dichte von 66.000 Zellen/μl suspendiert. Die sterilen
Vorrichtungen wurden dann unter Verwendung einer Hamilton-Spritze
mit einem Volumen von jeweils 6 μl
beladen. Nach der Infusion der zellulären Suspension wurde die Endversiegelung
aufgetragen. Die zellbeladenen Vorrichtungen wurden in Ultraculture-Medium
gehalten, das mit 1% L-Glutamin ergänzt worden war. Nach 7 Tagen
wurden sämtliche
Vorrichtungen für
den CNTF-Ausstoß durch
ELISA untersucht. In-vitro-Gruppen an Vorrichtungen wurden in sechs
Wellplatten während
dem Verlauf der Studie gehalten. Die Fütterung wurde einmal pro Woche
durchgeführt.
-
Für die Operation
wurden die Tiere mit Ketamin und Xylazin sediert. Das Körpergewicht
und die Temperatur wurden gemessen und die Pupillen wurden mit jeweils
zwei Tropfen Mydfrin (2,5% ) und Cyclogyl (1%) erweitert. Blutproben
wurden entnommen und es wurde eine intravenöse (IV) Linie etabliert. Anästhesie
wurde mit Natriumpentothal induziert. Die Tiere wurden dann endotracheal
intubiert und in den Operationsraum gebracht, wo eine Inhalation
von Isofluran etabliert wurde und wo die Lebenszeichen überwacht
wurden. Alternativ wurde die Inhalation von Isofluran vor der Intubation
etabliert, was den Bedarf für
das Zuführen
von Sedativa und Pentothal überflüssig machte.
Die Tiere wurden dann auf dem Operationstisch in der lateralen Decubitusposition
positioniert und mit einem Heizkissen bedeckt.
-
Bei
dem Augenimplantationsvorgang wurden die Lider und der um die Augenhöhle liegende
Bereich durch chirurgisches Waschen mit verdünnter Iodophorlösung vorbereitet
und sterile Tücher
wurden gesichert. Die Augenlider wurden mit einem Lidspekulum zurückgezogen
und das Auge wurde mit einem einzelnen Bindehautstich, platziert
am Limbus und mit den Tüchern
verklammert, positioniert, wobei das Auge medial rotiert wurde.
Unter mikroskopischer Sichtbarmachung wurde ein 6 mm großer Einschnitt
durch sowohl die Konjunktiva als auch die Tenonsche Kapsel ungefähr 3,5 mm
vom Limbus entfernt unter Verwendung einer stumpfen Schere gemacht.
Unter Verwendung einer Schneide Nr. 75 wurde ein 2,0–3,0 mm
langer Längsschnitt
durch die Hornhaut gemacht, ungefähr 4 mm lateral zum Limbus,
um die Vorrichtung durch die Pars plana hindurch zu implantieren.
Eine Vorrichtung wurde aus seiner Verpackung entfernt, mit steriler
Salzlösung
gespült
und auf grobe Defekte untersucht. Unter Verwendung einer Juwelierpinzette
wurde die Vorrichtung mit der Halteschleife gefasst und durch den
Einschnitt in den Glaskörper
eingeführt.
Nach der Platzierung wurde die Hornhaut mit unterbrochenen 8–0-Nylonnähten geschlossen,
welche durch die Schleife am äußeren Ende
der Vorrichtung hindurchgeführt
wurde. Die Konjunktiva wurde mit unterbrochenem 8–0-Nylon
ebenfalls geschlossen. Das Spekulum und die Tücher wurden entfernt und das
Tier wurde erneut positioniert, so dass der obige Vorgang am gegenüberliegenden
Auge wiederholt werden konnte.
-
Am
Operationstag wurden die Hunde (7 Wochen alt, Gewicht ungefähr 10 Pfund)
hinsichtlich Herz- und Atmungsraten, Rektaltemperatur, Blutdruck
und allgemeinen Körperzustand überwacht.
Jedes Tier wurde mit einer einzigartigen Nummer identifiziert, die
auf dem Tier notiert wurde. Einmal am Tag wurde Cyclosporin A (Sandoz,
100 mg/ml, 10 mg/kg) gegeben (oral), wobei einen Tag vor der Implantation
damit begonnen wurde. Prednison (5 mg/kg) und Clavamox (15 mg/kg)
wurden zweimal täglich
verabreicht (oral), wobei am Tag der Implantation damit begonnen
wurde. Die Tiere wurden auf angemessenes Futter und Wasser ad libitum
eingestellt und im Haus mit einem Dunkel/Hell-Zyklus, in Übereinstimmung
mit der Eastern-Standard-Zeit, gehalten. Die Raumtemperatur wurde
auf 18–29°C (65–84°F) gehalten.
Der Feuchtigkeitsbereich wurde bei 30–70 % gehalten.
-
Alle
Tiere wurden täglich
nach dem operativen Vorgang auf Anzeichen von mit der Operation
verbundenen Komplikationen überwacht.
Die Tiere wurden auf einer wöchentlichen
Basis auf die Anwesenheit des Folgenden überwacht: Husten, Anzeichen
von Gewichtsverlust, Fieber, aphthöse Stomatitis, Augentzündung oder
-sekret oder grobe motorische Mängel.
Die Tiere wurden gewogen und die Temperaturen wurden vor der Implantation
innerhalb von 3 Tagen der Implantation und 7 Tage nach der Implantation
genommen. Blutdrücke wurden
ebenfalls vor der Implantation und innerhalb 1 Woche der Opferung
gemessen.
-
Für das Sammeln
der Blutproben wurden 30 ml Blut für das immunologische Screening
an (1) dem Zeitpunkt der Implantation und (2) bei der Opferung entnommen.
10 ml wurden in ein mit Heparin versetztes Röhrchen mit grüner Kappe
bei Raumtemperatur für
periphere Blutlymphozyten gegeben; 10 ml wurden in ein Röhrchen mit
roter Kappe ohne Antikoagulantien auf Eis für die Serumuntersuchung gegeben
und 10 ml wurden einem Blutchemieprofil unterzogen.
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Beim
Abschluss des Experimentes wurden die Tiere mit einer Überdosis
Pentobarbital 360 mg/kg IV nach anfänglicher Sedierung mit Ketamin
und Pentotal euthanasiert. Die Vorrichtungen wurden chirurgisch
explantiert, auf die CNTF-Freisetzung untersucht und dann in 4 Paraformaldehyd
gegeben für
die Vorlage an die Histologie. Die Augen wurden entkernt und in
50 cc Bouin's Lösung bei
Raumtemperatur für
8–12 Stunden
fixiert. Die Augen wurden dann im Wasser gespült und in 70% EtOH gelagert
und für
die histologische Untersuchung vorgelegt. Für die histologische Analyse
wurden 3 Objektträger
mit in Paraffin eingebetteten Augen, geschnitten durch den Sehnerv,
in dorsal-lateraler Richtung, gefärbt mit Hämatoxylin und Eosin (H&E), für jedes Auge
angeordnet. Die Vorrichtungen wurden in 4% Paraformaldehyd für 30 Minuten
bis 2 Stunden fixiert und für
das Einbetten in Paraffin oder Glycidylmethacrylat (GMA) bearbeitet,
geschnitten und für
die histologische Beurteilung gefärbt. Jede Vorrichtung wurde überprüft, um die
Zelldichte und Zelllebensfähigkeit
zu bestimmen.
-
Der
Ausstoß der
Vorrichtungen an CNTF wurde nach der Explantation beurteilt. Kurz,
die Vorrichtungen wurden in Ultraculture (0,5 ml/Vertiefung) für 24 Stunden
inkubiert, das dann hinsichtlich des CNTF-Ausstoßes untersucht wurde. Der durchschnittliche
Vorrichtungsausstoß an
CNTF war 1,62 ± 0,4
ng/Vorrichtung/24 h. (Dies ist ein Beispiel einer "therapeutisch wirksamen" Menge.) Der einzelne
Ausstoß der
Vorrichtung ist in TABELLE 8 vorgestellt.
-
-
Verkapselte
ARPE-P544-Zellen schützten
Photorezeptoren in dem mutierten Hundemodell für die Retinadegeneration. Der
Schutz wurde durch den Grad des Schonens der Photorezeptoren definiert.
Die nicht betroffenen Hunde hatten 10–12 Schichten an ONL, wohingegen
die betroffenen, nicht behandelten Hunde 2–3 Schichten aus ONL hatten.
Die betroffenen, mit CNTF behandelten Hunde hatten 5–6 ONL-Schichten. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 9 vorgestellt.
-
-
Die
histologische Beurteilung zeigte, dass alle Vorrichtungen gesunde,
lebensfähige
Zellen enthalten. Es wurde keine zelluläre Nekrose in irgendeiner der
Vorrichtungen beobachtet. Es wurde keine Immunreaktion, Entzündung oder
Schädigung
der Retina beobachtet.
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7. ARPE-19 löst eine
Immunreaktion des Wirtes auf niedrigem Niveau aus.
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(a)
HLA-Klasse I- und Klasse II-DR. Es wurden Grunduntersuchungen an
den Zelllinien Hs27 und ARPE-19 durchgeführt, um die Ruheexpressionsspiegel
der menschlichen HLA-Klasse-I- und HLA-Klasse-II-DR-Moleküle zu bestimmen. Der Haupthistokompatibilitätsmarker
W6/32 wird normalerweise auf jeder kernhaltigen Zelle exprimiert.
Im Gegensatz dazu wird der HLA-Klasse-II-DR-Marker auf einer spezifischeren Zellpopulation
exprimiert. Normalerweise wird das HLA-Klasse-II-DR-Molekül auf B-Lymphozyten,
Monozyten, aktivierten T-Zellen, aktivierten natürlichen Killer (NK)-Zellen
und menschlichen Progenitorzellen gefunden.
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TABELLE
10 fasst die nicht aktivierten Spiegel der Expression aus der Färbung unter
Verwendung des Durchflusscytometers zusammen.
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(b)
Allogene gegen xenogene Antikörperantworten.
Serumproben von entweder Hundewirten oder menschlichen Wirten wurden
unter Verwendung von ARPE-19, Hs27 (vom Menschen abgeleitet) und
SIRC (von Kaninchen abgeleitet) als Zielzellen beurteilt. Um den
spezifischen Anti-ARPE-19-IgG-Titer zu bestimmen, wurden ARPE-19-Zellen
als Zielzellen für
die durchflusscytometrische Analyse verwendet. ARPE-19-Zellen (100.000
Zellen/100 μl)
wurden mit 25 μl
Wirtserum inkubiert, seriell verdünnt bis zu einem Titer von
4 × 106 und wurden dann mit einem mit Fluoresceinisothiocyanat
(FITC) markierten zweiten Antikörper
(ICN Pharmaceuticals, Costa Mesa, CA, USA) markiert. Die Datenaufnahme
und die Histogrammanalyse wurden unter Verwendung eines Becton Dickinson
FACSortTM (Becton Dickinson Immunocytometry
Systems, San Jose, CA, USA) mit einer Exzitation bei 488 nm und
einem einzelnen luftgekühlten
Argonlaser durchgeführt.
Die Daten wurden unter Verwendung der Software CELLQuestTM (Becton Dickinson Immunocytometry Systems,
San Jose, CA, USA) mit einem 256-Kanalprogramm und Geometrie/Kanal-Priorität interpretiert.
-
Alle
Daten wurden als ein Anstieg in der mittleren Kanal-Shift-Fluoreszenz
(MCS) gegenüber
den negativen Kontrollproben berichtet. Ein Shift von mehr als 10
Kanälen
wurde als positiv erachtet. Das Ergebnis zeigt, dass Hundeserumantikörper einen
viel höheren
Titer enthält
im Vergleich zu menschlichem Serum (2).
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Allogene
gegen xenogene komplementabhängige
Cytotoxizitäts
(CDC)-Antworten. Um den Titer cytotoxischer Antikörper, die
spezifisch für
ARPE-19-Zellen sind, zu bestimmen, wurden ARPE-19-Zellen als Zielzellen
in einem komplementabhängigen
Cytoxizitätstest
verwendet. Die Komplementfixierung des cytotoxischen Antikörpertiters
wurde unter Verwendung von entweder Hundeserum- oder menschlichen
Serumproben beurteilt. ARPE-19-, Hs27- und SIRC-Zellen wurden als
die Ziele verwendet. Alle Serumproben wurden in zwei Gruppen von
dreifachen Ansätzen
angesetzt und unter Verwendung einer Standardgewebetypisierungstechnik
des National Institutes of Health (NIH) (American Society for Histocompatibility
and Immunogenetics (ASHI) Manual, 1994) untersucht. Eine Gruppe
dreifacher Ansätze
wurde mit 1 μl
Wirtsserum und ARPE-19-Zellen (1000 Zellen/1 μl) analysiert; die zweite Gruppe
der dreifachen Ansätze
wurde auf dieselbe Art und Weise untersucht mit dem Zusatz von 5 μl exogen
vorgescreentem Kaninchenkomplement (Pel Freez Brown Deer, WI, USA).
Die Proben wurden unter Verwendung eines zweifarbigen immunfluoreszierenden
mikrocytotoxischen Analysevorgehens zubereitet. Einer einstündigen Inkubation
bei Raumtemperatur des Wirtsserums und der ARPE-19-Zellen folgte
eine zweite einstündige
Inkubation bei Raumtemperatur mit oder ohne zusätzlichem Kaninchenkomplement.
In derselben Mikrotitervertiefung wurde der Prozentsatz lebender
Zellen (negatives Reaktionsvermögen)
unter Verwendung von Fluoresceindiacetat sichtbar gemacht, wohingegen
der Prozentsatz toter Zellen (positives Reaktionsvermögen) unter
Verwendung von Propidiumiodid sichtbar gemacht wurde. Alle Serumproben
wurden 1:2-Reihenverdünnungen
bis zu einem Maximum einer 1:100.000-Verdünnung angesetzt. Alle Daten
wurden unter Verwendung eines Nikon DiaphotTM Fluoreszenz-Dunkelfeldmikroskops mit
einer Exzitation bei einer Wellenlänge von 488 nm bewertet.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass Hundeserum Antikörper enthielt, welches Komplement
in der Anwesenheit dieser Zellen aktivieren kann. Im Gegensatz dazu
fixierte menschliches Serum das Komplement nicht (3).
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8. Die ARPE-19-Zelllinie
ist nicht tumorigen.
-
Eine
Tumorigenitätsstudie
von ARPE-19-Zellen wurde durchgeführt, wobei dem Vorgehen, das
von der U.S. Food and Drug Administration (FDA), Points to Consider
in the Characterization of Cell Lines used in the Production of
Biologicals, 58 Federal Register 42974 (12. August 1993) gefordert
wird, gefolgt wurde. Kurz, 10 Millionen Zellen in 0,2 ml serumfreiem
Medium (PBS + 10 mM Glukose) wurden subkutan in jede Nacktmaus (bestrahlte
Swiss-Nacktmaus, 2–7
Tage nach der Bestrahlung, n = 10) injiziert. Die Tiere wurden täglich für 3 Wochen
auf Anzeichen der Tumorbildung beobachtet. Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Hälfte
der Tiere geschlachtet, seziert und histologisch untersucht, um
die Anwesenheit der Zellen sicherzustellen. Die verbleibenden Tiere
wurden für
weitere 12 Wochen beobachtet. Die ARPE-19-Zellen zeigten keine Tumorbildung
in der Nacktmaus für
den 15-wöchigen Studienzeitraum.
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B. Zellverkapselungsverfahren
und Vorrichtungen.
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Verkapselte
Zelltherapie wird auf dem Konzept der Isolation von Zellen von dem
Immunsystem des Empfängerwirts
basiert, indem die Zellen mit einem semipermeablen, biokompatiblen
Material vor der Implantation in den Wirt umgeben wird. Die Erfindung
schließt
eine Vorrichtung ein, in welcher ARPE-19-Zellen in einer immunisolierenden
Kapsel verkapselt werden. Eine "immunisolierende
Kapsel" bedeutet,
dass die Kapsel nach der Implantation in einen Empfängerwirt
die schädlichen
Wirkungen des Immunsystems des Wirts auf die ARPE-19-Zellen im Kern
der Vorrichtung minimiert. ARPE-19-Zellen werden von dem Wirt immunisoliert,
indem sie in implantierbaren polymeren Kapseln, gebildet von einer
mikroporösen
Membran, eingeschlossen werden. Dieser Ansatz verhindert den Zell-Zell-Kontakt
zwischen Wirt und implantierten Geweben, wodurch die Antigenerkennung
durch die direkte Präsentation
eliminiert wird. Die verwendeten Membranen können auch angepasst werden,
um die Diffusion der Moleküle
wie Antikörper
und Komplement, basierend auf ihrem Molekulargewicht, zu kontrollieren
(Lysaght et al., 56 J. Cell Biochem. 196 (1996); Colton, 14 Trends
Biotechnol. 158 (1996)). Unter Verwendung von Verkapselungstechniken
können
ARPE-19-Zellen in einen Wirt ohne Immunabwehr transplantiert werden,
entweder mit oder ohne die Verwendung von immunsupprimierenden Arzneimitteln.
Nützliche
biokompatible Polymerkapseln enthalten gewöhnlich einen Kern, der Zellen
enthält, welche
entweder in einem flüssigen
Medium suspendiert sind oder in einer immobilisierenden Matrix immobilisiert
sind, und einen umgebenden oder peripheren Bereich einer permeabilitätsselektiven
Matrix oder Membran ("Mantel"), der keine isolierten
Zellen enthält,
der biokompatibel ist und der ausreichend ist, um Zellen im Kern
vor dem schädlichen
immunologischen Angriff zu schützen.
Die Verkapselung hindert Elemente des Immunsystems am Eindringen
in die Kapsel, wobei die verkapselten ARPE-19-Zellen vor der Immunzerstörung geschützt werden.
Die semipermeable Art der Kapselmembran erlaubt dem biologisch aktiven
Molekül
von Interesse auch, leicht von der Kapsel in das umgebende Wirtsgewebe
zu diffundieren.
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Die
Kapsel kann aus einem biokompatiblen Material hergestellt werden.
Ein "biokompatibles
Material" ist ein
Material, welches nach der Implantation in einen Wirt keine schädliche Wirtsantwort
auslöst,
die ausreichend wäre,
in der Abstoßung
der Kapsel zu resultieren oder sie inoperabel z. B. durch Zersetzung
zu machen. Das biokompatible Material ist vergleichsweise undurchlässig für große Moleküle wie Bestandteile
des Immunsystems des Wirts, ist jedoch permeabel für kleine
Moleküle
wie Insulin, Wachstumsfaktoren und Nährstoffe, während es erlaubt, dass Stoffwechselabfall
entfernt wird. Eine Anzahl an biokompatiblen Materialien sind für die Zufuhr
von Wachstumsfaktoren mittels der Zusammensetzung der Erfindung
geeignet. Zahlreiche biokompatible Materialien sind bekannt, wobei
sie verschiedene Morphologien der Oberfläche und andere mechanische
und strukturelle Charakteristika haben. Vorzugsweise wird die Kapsel
dieser Erfindung ähnlich
sein mit jener, die durch die internationalen PCT-Patentanmeldungen
WO 92/19195 oder WO 95/05452, oder die US-Patente 5,639,275; 5,653,975;
4,892,538; 5,156,844; 5,283,187 oder 5,550,050 beschrieben sind.
Solche Kapseln erlauben den Durchgang von Metaboliten, Nährstoffen
und therapeutischen Substanzen, wohingegen die schädlichen
Wirkungen des Wirtimmunsystems minimiert werden. Bestandteile des
biokompatiblen Materials können
eine umgebende semipermeable Membran und das innere zellstützende Gerüst einschließen. Vorzugsweise
werden die transformierten Zellen auf dem Gerüst ausgesät, welches durch die permeabilitätsselektive
Membran verkapselt wird. Das fadenförmige zellabstützende Gerüst kann
aus jedem biokompatiblen Material hergestellt werden, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Acrylsäure,
Polyester, Polyethylen, Polypropylen, Polyacetonitril, Polyethylenterephthalat,
Nylon, Polyamide, Polyurethane, Polybutester, Seide, Baumwolle,
Chitin, Kohlenstoff oder biokompatible Metalle. Auch können gebondete
Faserstrukturen für
die Zellimplantation (US-Patent 5,512,600) verwendet werden. Bioabbaubare
Polymere schließen
jene ein, zusammengesetzt aus Polymilchsäure) PLA, Polymilch-coglykolsäure) PLGA
und Poly(glykolsäure)
PGA und deren Äquivalente.
Schaumgerüste
wurden verwendet, um Oberflächen
bereitzustellen, auf welchen sich transplantierte Zellen anheften
können
(internationale PCT-Patentanmeldung 98/05304). Gewobene Maschenröhren wurden
als Gefäßimplantate
verwendet (internationale PCT-Patentanmeldung WO 99/52573). Zusätzlich kann
der Kern aus einer immobilisierenden Matrix zusammengesetzt sein,
gebildet aus einem Hydrogel, welches die Position der Zellen stabilisiert.
Ein Hydrogel ist ein dreidimensionales Netzwerk quervernetzter hydrophiler
Polymere in der Form eines Gels, im Wesentlichen bestehend aus Wasser.
-
Zahlreiche
Polymere und Polymergemische können
verwendet werden, um die umgebende semipermeable Membran herzustellen,
einschließlich
Polyacrylaten (einschließlich
Acrylcopolymeren), Polyvinylidenen, Polyvinylchloridcopolymeren,
Polyurethanen, Polystyrolen, Polyamiden, Zelluloseacetaten, Zellulosenitraten,
Polysulfonen (einschließlich
Polyethersulfonen), Polyphosphazenen, Polyacrylonitrilen, Poly(acrylonitril/covinylchlorid),
ebenso wie Derivate, Copolymere und Mischungen davon. Vorzugsweise
ist die umgebende semipermeable Membran eine biokompatible semipermeable
Hohlfasermembran. Solche Membranen und Verfahren zu ihrer Herstellung
sind in den US-Patenten 5,284,761 und 5,158,881 offenbart. Die umgebende semipermeable
Membran wird aus einer Polyethersulfonhohlfaser gebildet, wie z.
B. jene beschrieben von den US-Patenten
4,976,859 oder 4,968,733. Ein alternatives umgebendes semipermeables
Membranmaterial ist Poly(acrylonitril/covinylchlorid).
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Die
Kapsel kann jede Gestalt haben, die geeignet ist für die Aufrechterhaltung
der biologischen Aktivität
und zur Bereitstellung eines Zugangs für die Zufuhr des Produktes
oder der Funktion, einschließlich
z. B, zylindrisch, rechteckig, scheibenförmig, fleckförmig, eiförmig, sternförmig oder
kugelig. Weiterhin kann die Kapsel aufgerollt sein oder in eine
maschenartige oder verschachtelte Struktur eingeschlagen sein. Falls
die Kapsel, nachdem sie implantiert worden ist, wiedergewonnen werden
soll, sind Gestaltungen, die dazu neigen, zur Migration der Kapsel
von der Stelle der Implantation zu führen, wie kugelige Kapseln,
die klein genug sind, um in den Blutgefäßen des Empfängerwirts
zu wandern, nicht bevorzugt. Gewisse Formen wie Rechtecke, Flecke,
Scheiben, Zylinder und flache Blätter
bieten eine größere strukturelle
Integrität
an und sind dort bevorzugt, wo die Rückgewinnung gewünscht wird.
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Wenn
Makrokapseln verwendet werden, werden vorzugsweise zwischen 103 und 108 ARPE-19-Zellen verkapselt,
am bevorzugtesten werden 105 bis 107 ARPE-19-Zellen in jeder Vorrichtung verkapselt.
Die Dosierung kann durch die Implantation einer geringeren oder
größeren Anzahl
von Kapseln kontrolliert werden, vorzugsweise zwischen 1 und 10
Kapseln pro Patient.
-
Das
Gerüst
kann mit Extrazellulär-Matrix
(ECM)-Molekülen überzogen
sein. Geeignete Beispiele extrazellulärer Matrixmoleküle schließen z. B.
Collagen, Laminin und Fibronectin ein. Die Oberfläche des
Gerüstes
kann auch durch die Behandlung mit Plasmabestrahlung modifiziert
sein, um eine Ladung zu verleihen, um die Adhäsion der ARPE-19-Zellen zu
erhöhen.
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Jedes
geeignete Verfahren zur Versiegelung der Kapseln kann verwendet
werden, einschließlich
der Verwendung von Polymerklebstoffen oder Falten, Verknoten und
Hitzeversiegelung. Zusätzlich kann
auch jedes geeignete "trockene" Versiegelungsverfahren
verwendet werden, wie z. B. im US-Patent 5,653,687 beschrieben.
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Die
verkapselten Zellvorrichtungen werden gemäß bekannten Techniken implantiert.
Viele Implantationsstellen werden für die Vorrichtungen und Verfahren
dieser Erfindung in Betracht gezogen. Diese Implantationsstellen
schließen
ein, sind jedoch nicht begrenzt auf das zentrale Nervensystem, einschließlich dem
Gehirn und der Wirbelsäule
(siehe US-Patente 5,106,627, 5,156,844 und 5,554,148), und die restlichen
und Glaskörperflüssigkeiten
des Auges (siehe internationale PCT-Patentanmeldung WO 97/34586).
-
C. Gentechnische Veränderung
von ARPE-19-Zellen.
-
Wie
oben beschrieben, können
ARPE-19-Zellen gentechnisch verändert
werden. Die Begriffe "gentechnische
Modifikation" und "genetische Veränderung" beziehen sich auf
die stabile oder vorübergehende Veränderung
des Genotyps einer ARPE-19-Zelle durch die beabsichtigte Einführung exogener
DNS. DNS kann synthetisch oder natürlich gewonnen sein und kann
Gene, Teile von Genen oder andere nützliche DNS-Sequenzen enthalten.
Der Begriff "gentechnische
Modifikation" ist
nicht so gedacht, dass er natürlich
vorkommende Änderungen
wie jene, die durch natürliche
virale Aktivität,
natürliche
genetische Rekombination oder Ähnliches
geschieht, einschließt.
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Jede
nützliche
genetische Modifikation von ARPE-19-Zellen liegt im Umfang der Erfindung.
Zum Beispiel können
ARPE-19-Zellen modifiziert werden, um eine biologisch aktive Substanz
wie einen Neurotransmitter oder Wachstumsfaktor oder Ähnliches
zu produzieren oder die Produktion davon zu steigern. Die genetische
Modifikation kann entweder durch Infektion mit viralen Vektoren
(Retrovirus, modifiziertes Herpesvirus, Adenovirus, adeno-assoziiertes
Virus und Ähnliche)
oder durch Transfektion unter Verwendung von Methoden, die im Stand
der Technik bekannt sind (Lipofektion, Calciumphosphattransfektion,
DEAE-Dextran, Elektroporation und Ähnliche), durchgeführt werden
(siehe Maniatis et al., in Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold
Spring Harbor Laboratory, N.Y., 1982)). Zum Beispiel können die
chimären
Genkonstrukte virale, z. B. retrovirale, lange terminale Wiederholungen
(LTR), Affenvirus 40 (SV40), Cytomegalovirus (CMV) oder säugerzellspezifische
Promotoren enthalten. Zusätzlich
können
die Vektoren einen Arzneimittelselektionsmarker wie das Aminoglycosidphosphotransferasegen
von E. coli einschließen,
welches, wenn es mit dem Testgen co-infiziert wird, Resistenz für Geneticin
(G418), einen Proteinsyntheseinhibitor, verleiht.
-
ARPE-19-Zellen
können
genetisch modifiziert werden unter Verwendung von Transfektion mit
Expressionsvektoren. Ein "Expressionsvektor" ist eine Nukleinsäure, die
entweder in das Genom integriert wird oder in dem Cytoplasma vorhanden
ist, und die in der Lage ist, die Expression des Polypeptides, Protein
oder viralen Vektors zu ermöglichen.
In einem Protokoll werden Vektor-DNS, die die Gene enthalten, in
0,1x TE (1 mM Tris, pH 8,0, 0,1 mM EDTA) auf eine Konzentration
von 40 μg/ml
verdünnt.
20 μ1 der
DNS werden zu 250 μ1 2x
HBS (280 mM NaCl, 10 mM KCl, 1,5 mM Na2HPO4, 12 mM Dextrose, 50 mM HEPES) in ein wegwerfbares, steriles
5ml-Plastikröhrchen
hinzugefügt.
31 μ1 2
M CaCl2 werden langsam hinzugefügt und die
Mischung wird für
30 Minuten (min) bei Raumtemperatur inkubiert. Während dieser 30-minütigen Inkubation
werden die Zellen bei 800 g für
5 Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Die Zellen werden in 20 Volumina eiskalter PBS resuspendiert und
in Aliquoten von 1 × 107 Zellen aufgeteilt, die wiederum zentrifugiert
werden. Jede Aliquote an Zellen wird in 1 ml der DNS-CaCl2-Suspension resuspendiert und für 20 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen werden dann in Wachstumsmedium
verdünnt
und für
6–24 Stunden
bei 37 °C
in 5–7%
CO2 inkubiert. Die Zellen werden wiederum
zentrifugiert, in PBS gewaschen und zu 10 ml Wachstumsmedium für 48 Stunden
zurückgegeben.
-
Geeignete
Vehikel für
die direkte DNS-, Plasmidpolynucleotid- oder rekombinante Vektorapplikation schließen ohne
Begrenzung Salzlösung
oder Saccharose, Protamin, Polybren, Polylysin, Polykatione, Proteine,
Calciumphosphat oder Spermidin ein. Siehe z. B. internationale PCT-Patentanmeldung WO
94/01139.
-
ARPE-19-Zellen
können
auch genetisch modifiziert werden unter Verwendung von Calciumphosphattransfektionstechniken.
Für die
Standard-Calciumphosphattransfektion werden die Zellen mechanisch
in eine einzelne Zellsuspension aufgespalten und auf mit Gewebekultur
behandelte Petrischalen in einer Konfluenz von 50% (50.000–75.000
Zellen/cm2) ausplattiert und es wurde ihnen
ermöglicht,
sich über
Nacht anzuheften. Gemäß einem
Protokoll wird das modifizierte Calciumphosphattransfektionsvorgehen
wie folgt durchgeführt: DNS
(15–25 μg) in sterilem
TE-Puffer (10 mM Tris, 0,25 mM EDTA, pH 7,5), verdünnt auf
440 μl mit
TE, und 60 μl
2 M CaCl2 (der pH-Wert ist auf 5,8 mit 1 M HEPES-Puffer
eingestellt) werden zu dem DNS/TE-Puffer-Gemisch hinzugefügt. Ein
Gesamtvolumen aus 550 μl
2x HeBS (HEPES-gepufferte Salzlösung;
275 mM NaCl, 10 mM KCl, 1,4 mM Na2HPO4, 12 mM Dextrose, 40 mM HEPES-Pufferpuder,
pH 6,92) wird tropfenweise zu dieser Mischung hinzugefügt. Der
Mischung wird erlaubt, bei Raumtemperatur für 20 Minuten zu stehen. Die Zellen
werden kurz mit 1x HeBS gewaschen und 1 ml der mit Calciumphosphat
gefällten
DNS-Lösung
wird zu jeder Platte hinzugefügt
und die Zellen werden bei 37°C
für 20
Minuten inkubiert. Nach dieser Inkubation werden 10 ml "Vollmedium" zu den Zellen hinzugefügt und die
Platten werden in ein Inkubationsgerät gestellt (37°C, 9,5% CO2) für
zusätzliche
3–6 Stunden.
Die DNS und das Medium werden durch Ansaugen am Ende der Inkubationsdauer
entfernt. Die Zellen werden gewaschen, frisches Medium wird hinzugefügt und dann
werden die Zellen in das Inkubationsgerätzurückgegeben.
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Alternativ
kann die Calciumphosphat-Co-Präzipitations-Technik
verwendet werden, wie beschrieben in der internationalen PCT-Patentanmeldung
WO 93/06222.
-
Ferner
können
ARPE-19-Zellen gentechnisch verändert
werden, um einen gewünschten
sezernierten Faktor zu erzeugen. Der gewünschte sezernierte Faktor kann
entweder durch ein synthetisches oder rekombinantes Polynucleotid
kodiert werden. Der Begriff "rekombinant" bezieht sich auf
die molekularbiologische Technik für die Kombination von Polynucleotiden,
um nützliche
biologische Produkte herzustellen, und auf die Polynucleotide und
Peptide, die durch diese Technik erzeugt werden. Das Polynucleotid
kann ein rekombinantes Konstrukt (wie ein Vektor oder Plasmid) sein,
welches das Polynucleotid enthält,
das den gewünschten
sezernierten Faktor unter der operativen Kontrolle von Polynucleotiden
kodiert, die regulatorische Elemente wie Promotoren, Terminationssignale
und Ähnliches
kodieren. "Operativ
gekoppelt" bezieht
sich auf eine Aneinanderlagerung, worin die so beschriebenen Bestandteile
in einer Beziehung sind, die es ihnen erlaubt, in ihrer beabsichtigten
Weise zu funktionieren. Eine Kontrollsequenz, die operativ an eine
kodierende Sequenz gekoppelt ist, wird dergestalt ligiert, dass
die Expression der kodierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht
wird, die mit den Kontrollsequenzen verträglich sind. "Kontrollsequenz" bezieht sich auf
Polynucleotidsequenzen, die notwendig sind, um die Expression von
kodierenden und nicht kodierenden Sequenzen, mit welchen sie ligiert
sind, zu bewirken. Kontrollsequenzen schließen im allgemeinen Promotor,
Ribosomenbindungsstelle und eine Transkriptionsterminationssequenz
ein. Zusätzlich
bezieht sich der Begriff "Kontrollsequenzen" auf Sequenzen, die
das Verarbeiten des Peptides kontrollieren, das in der kodierenden
Sequenz kodiert ist; diese können
einschließen,
sind jedoch nicht begrenzt auf Frequenzen, die die Sekretion, Proteasespaltung
und Glykosylierung des Peptids kontrollieren. Von dem Begriff "Kontrollsequenzen" wird beabsichtigt,
dass er mindestens Bestandteile einschließt, deren Anwesenheit die Expression
beeinflussen können,
und er kann auch zusätzliche
Bestandteile einschließen,
deren Anwesenheit vorteilhaft ist, z. B. Leitfrequenzen und Fusionspartnersequenzen.
Eine "kodierende
Sequenz" ist eine
Polynucleotidsequenz, die in ein Polypeptid transkribiert und translatiert
wird. Zwei kodierende Polynucleotide sind "operabel gekoppelt", falls die Kopplung in einer kontinuierlich
translatierbaren Sequenz resultiert, ohne Änderung oder Unterbrechung
des Tripletleserahmens. Ein Polynucleotid wird an ein Genexpressionselement
operabel gekoppelt, falls die Kopplung in der sauberen Funktion
jenes Genexpressionselementes resultiert, um in der Expression des
gewünschten
sezernierten Faktors zu resultieren. "Transformation" ist die Insertion eines exogenen Polynucleotids
(das heißt
eines "Transgens") in eine Wirtszelle.
Das exogene Polynucleotid wird in das Wirtsgenom integriert. Ein
Polynucleotid ist "in
der Lage zur Expression" eines
gewünschten
sezernierten Faktors, falls es Nucleotidsequenzen enthält, die
transkriptorische und translatorische regulatorische Information
enthält,
und solche Sequenzen sind "operabel
gekoppelt" an ein
Polynucleotid, das den gewünschten
sezernierten Faktor kodiert. Ein Polynucleotid, das einen kodierenden
Bereich eines Peptides kodiert, kann dann amplifiziert werden, z.
B. durch Zubereitung in einem bakteriellen Vektor, gemäß gewöhnlichen
Verfahren, z. B. beschrieben in dem Standardwerk Sambrook et al.,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor Press
1989). Expressionsvehikel schließen Plasmide oder andere Vektoren
ein.
-
Das
Polynucleotid, das den gewünschten
sezernierten Faktor kodiert, kann durch chemische Syntheseverfahren
oder durch rekombinante Techniken zubereitet werden. Die Polypeptide
können
gewöhnlich
durch chemische Synthesetechniken zubereitet werden, wie jene, beschrieben
von Merrifield, 85 J. Amer. Chem. Soc., 2149-2154 (1963) (siehe
Stemmer et al., 164 Gene 49 (1995)). Synthetische Gene, deren in
vitro oder in vivo Transkription und Translation in der Produktion
des gewünschten
sezernierten Faktorproteins resultieren werden, können durch
im Stand der Technik wohlbekannte Techniken konstruiert werden (siehe
Brown et al., 68 Methods in Enzymology 109-151 (1979)). Das kodierende
Polynucleotid kann unter Verwendung eines gewöhnlichen DNS-Syntheseapparates
wie die DNS-Synthesegeräte
Applied Biosystems Modell 380A oder 380B (im Handel erhältlich von
Applied Biosystems, Inc., 850 Lincoln Center Drive, Foster City,
CA, USA) erzeugt werden.
-
Polynucleotidgenexpressionselemente,
die für
die Expression von cDNS nützlich
sind, die den gewünschten
sezernierten Faktor kodiert, schließen ein, sind jedoch nicht
begrenzt auf (a) virale Transkriptionspromotoren und ihre Enhancerelemente
wie den frühen
SV40-Promotor, die LTR des Rous-Sarcoma-Virus und die LTR des Moloney-Maus-Leukämie-Virus;
(b) Splicebereiche und Polyadenylierungsstellen wie jene, die aus
der späten
Region des SV40 abgeleitet werden; und (c) Polyadenylierungsstellen
wie in SV40. Empfängerzellen,
die in der Lage sind, den gewünschten
sezernierenden Faktor zu exprimieren, werden dann transfiziert.
Die transfizierten Empfängerzellen
werden unter Bedingungen kultiviert, die die Expression des gewünschten
sezernierten Faktors erlauben, welcher aus der Kultur wiedergewonnen
wird. ARPE-19-Zellen können
in Verbindung mit Pockenvirusvektoren wie Vakzinia oder Schweinepocken
verwendet werden. Geeignete, nicht pathogene Viren, die modifiziert
werden können,
um das synthetische Gen in die Zellen des Wirtes zu tragen, schließen Pockenviren
wie Vakzinia, Adenovirus, Retroviren und Ähnliche ein. Eine Reihe solcher
nicht pathogener Viren werden allgemein für die menschliche Gentherapie
verwendet und werden als Träger
für andere
Impfstoffmittel verwendet und sind bekannt und selektierbar von
einem Fachmann. Die Auswahl anderer geeigneter Wirtszellen und Verfahren
für die
Transformation, Kultur, Amplifikation, das Screening und die Produktproduktion
und -aufreinigung können
von einem Fachmann unter Bezugnahme auf bekannte Techniken (siehe
z. B. Gething & Sambrook,
293 Nature 620-625 (1981)) durchgeführt werden. Ein anderes bevorzugtes System
schließt
das Baculovirusexpressionssystem und -vektoren ein.
-
Das
Polynucleotid, das den gewünschten
sezernierten Faktor kodiert, kann in einer Reihe von Wegen verwendet
werden. Zum Beispiel kann ein Polynucleotid das gewünschte sezernierte
Faktorpeptid in vitro in einer Wirtszellkultur exprimieren. Der
exprimierte gewünschte
sezernierte Faktor kann dann nach geeigneter Aufreinigung in ein
pharmazeutisches Reagens oder Vakzin (unten beschrieben) eingebaut
werden.
-
Bestimmungen
der Sequenzen für
den kodierenden Bereich des Polynucleotids, der den gewünschten sezernierten
Faktor, der hierin beschrieben ist, kodiert, können unter Verwendung von im
Handel erhältlichen Computerprogrammen
wie DNA Strider and Wisconisn GCG durchgeführt werden. Wegen der natürlichen
Degeneriertheit des genetischen Codes wird der kundige Fachmann
bemerken, dass eine beträchtliche
und außerdem
eindeutige Anzahl von DNS-Sequenzen konstruiert werden kann, die
die beanspruchten Peptide kodieren (siehe Watson et al., Molecular
Biology of the Gene, 436-437 (The Benjamin/Cummings Publishing Co. 1987)).
-
Der
Begriff "biologisches
Mittel" bezieht
sich auf jedes Mittel, wie ein Virus, Protein, Peptid, Aminosäure, Lipid,
Kohlenhydrat, Nukleinsäure,
Nucleotid, Arzneimittel, Prodroge oder andere Substanz, das eine
Wirkung auf neuronale Zellen haben kann, unabhängig davon, ob solch eine Wirkung
schädlich,
günstig
oder anderweitig ist. Biologische Mittel, die günstig sind für neuronale
Zellen, sind "neurologische
Mittel", ein Begriff, der
jede biologisch oder pharmazeutisch aktive Substanz einschließt, die
sich als möglicherweise
nützlich
für die
Proliferation, Differenzierung oder das Funktionieren von ZNS- oder
Augenzellen oder für
die Behandlung einer neurologischen oder ophtalmologischen Krankheit
oder Störung
herausstellen. Zum Beispiel kann der Begriff gewisse Neurotransmitter,
Neurotransmitterrezeptoren, Wachstumsfaktoren, Wachstumsfaktorrezeptoren
und Ähnliche,
ebenso wie Enzyme, die bei der Synthese dieser Mittel verwendet
werden, umfassen.
-
Wenn
die genetische Modifikation der Produktion eines biologischen Mittels
dient, kann die Substanz eine sein, die nützlich für die Behandlung einer gegebenen
ZNS- oder Augenstörung
ist. ARPE-19-Zellen können
genetisch modifiziert werden, um ein biologisch aktives Mittel wie
Wachstumsfaktor, Wachstumsfaktorrezeptoren, Neurotransmitter, Neurotransmitter
synthetisierende Gene, Neuropeptide und den chromaffinen granulären Amintransporter
zu exprimieren. Zum Beispiel kann es wünschenswert sein, Zellen genetisch
zu modifizieren, so dass sie einen die Proliferation induzierenden
Wachstumsfaktor oder einen die Differenzierung induzierenden Wachstumsfaktor
sezernieren.
-
Das
biologische Mittel kann sein: basischer Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF), saurer Fibroblastenwachstumsfaktor, epidermaler Wachstumsfaktor,
Transformierender Wachstumsfaktor α, Transformierender Wachstumsfaktor β, Nervenwachstumsfaktor,
Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor, thrombozytärer
Wachstumsfaktor, Glia Derived Neurotrophic Factor, Brain Derived
Neurotrophic Factor, Ciliary Neurotrophic Factor, Phorbol-l2-myristat-l3-acetat,
Tryophotin, Activin, Thyrotropinfreisetzungshormon, Interleukine,
Knochenmorphogeneseprotein, Makrophagenentzündungsproteine, Heparinsulfat,
Amphiregulin, Retinsäure,
Tumornekrosefaktor α,
Fibroblastenwachstumsfaktorrezeptor, epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor
oder andere Mittel, von denen erwartet wird, dass sie therapeutisch
nützliche
Wirkungen auf mögliche
Zielgewebe haben werden. Beispiele biologischer Mittel schließen ein:
trophische Faktoren wie den Glia Derived Neurotrophic Factor (GDNF),
Regulatoren des intrazellulären
Stoffwechselweges, der mit Wachstumsfaktoraktivität verknüpft ist,
wie Staurosporin, CGP-4 1251 und Ähnliche; Hormone; verschiedene
Proteine und Polypeptide wie Interleukine; Oligonucleotide wie Gegensinnstränge, die
z. B. gegen Transkripte für
Rezeptoren gerichtet sind; heparinähnliche Moleküle; und
eine Anzahl von anderen Molekülen,
die eine Wirkung auf radiale Glia-Zellen oder neuronale ZNS-Stammzellen
haben.
-
ARPE-19-Zellen,
die IL-2 sezernieren, können
durch die Transfektion von ARPE-19 mit dem Plasmidvektor pBCMG-hygro-hIL-2
geschaffen werden (Roux et al., 159 J. Cell. Physiol. 101-113 (1994)),
einem episomalen Expressionsvektor, der die menschliche IL-2-cDNS-Sequenz
unter der transkriptorischen Kontrolle eines Cytomegalovirus (CMV)-Promotors
enthält,
einschließlich
einem β-Globinintron aus
Kaninchen, gefolgt von einer Poly-(A)-Sequenz und einem Hygromycinresistentenzgen
für die
Selektion. Um einen Expressionsvektor, der das hIL-2-Protein kodiert,
in die ARPE-19-Zelllinie einzuführen,
kann die Calciumphosphatfällungstechnik
verwendet werden. Das pPCHIL-Plasmid (pBCMG-hIL-2) enthält die hIL-2-cDNS-Sequenz,
gefolgt von dem Hygromycin-B-Resistenzgen für die Selektion. Zellen, die
fremde DNS in ihrem Genom stabil integriert haben, werden in der
Anwesenheit von Hygromycin B im Medium selektiert.
-
Es
können
ARPE-19-Zellen geschaffen werden, die IL-10 sezernieren. Interleukin
10 (IL-10), hergestellt durch die Th-Untergruppe von CDa-Zellen,
unterdrückt
die Cytokinproduktion durch die Th1-Untergruppe der CD4 +-Helfer-T-Lymphocyten.
IL-10 inhibiert auch die Produktion zahlreicher proinflammatorischer
Cytokine durch Monocyten. Die IL-10-Expression wurde in menschlichen
malignen Gliomen nachgewiesen und in höheren Spiegeln in malignen
im Vergleich zu langsam wachsenden Tumoren. Dies führte zu
der Hypothese, dass endogenes IL-10 dahingehend funktioniert, dass
die Antigliomaimmunität
im Gehirn unterdrückt
wird. Trotz der möglicherweise
immunsuppressiven und antiinflammatorischen Wirkungen von endogenem
IL-10 nimmt der Nachweis zu, dass transgenes IL-10, das in hohen
Spiegeln durch modifizierte Tumorzellen produziert wird, das Wachstum
von systemischen Tumoren durch entweder die Stimulierung der Antitumorimmunität oder durch
die Inhibition von tumorassoziierter Angiogenese hemmen kann. IL-10
produzierende ARPE-19- Zellen
können
durch die Transfektion mit dem Plasmid pBMGneo.IL-10 in der Anwesenheit
von Lipofectamin (GIBCO) unter Verwendung eines Vorgehens, das ähnlich ist
zu jenem von Kundu et al., 88 J. Natl. Cancer Inst. 536-41 (1996),
geschaffen werden.
-
ARPE-19-Zellen,
die FGF sezernieren, können
geschaffen werden. Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF) ist ein Endothelzellmitogen,
das neuroprotektiv für
andere Zelltypen im zentralen Nervensystem sein kann. Die ARPE-19-Zelllinie
kann genetisch verändert
werden, um ein chimäres
menschliches FGF-1-Gen, bestehend aus der hast/KS3-Signalsequenz
von FGF-4, fusioniert im Leseraster mit FGF-1 (sp-hast/KS3:FGF-1)
(Forough et al., 268 J. Biol. Chem. 2960-8 (1993)) zu exprimieren.
-
ARPE-19-Zellen
können
bearbeitet werden, um verschiedene Neurotransmitter oder ihre Rezeptoren wie
Serotonin, L-Dopa, Dopamin, Norepinephrin, Epinephrin, Tachykinin,
Substanz P, Endorphin, Enkephalin, Histamin, N-Methyl-D-aspartat,
Glycin, Glutamat, GABA, ACh und Ähnliche
zu produzieren. Nützliche
Neurotransmitter synthetisierende Gene schließen TH, DDC, DBH, PNMT, GAD,
Tryptophanhydroxylase, ChAT und Histidindecarboxylase ein. Gene,
die verschiedene Neuropeptide kodieren, die sich bei der Behandlung
von ZNS-Störungen
als nützlich
herausstellen könnten,
schließen
Substanz P, Neuropeptid Y, Enkephalin, Vasopressin, VIP, Glucagon,
Bombesin, CCK, Somatostatin, Calcitoningen-verwandtes Peptid und Ähnliche
ein.
-
Alternativ
dazu können
ARPE-19-Zellen konstruiert werden, um retrovirale Gentransfervektoren
zu produzieren, unter Verwendung der Verfahren des US-Patentes 5,614,404,
welches rekombinante virale Vektoren beschreibt, die heterologe
Polypeptide co-exprimieren, welche in der Lage sind, sich in defekte,
sich selber nicht vermehrende virale Partikel zusammenzubauen. Viren,
die als Gentransfervektoren nützlich
sind, schließen
Retroviren ein, welche die Vektoren sind, die am üblichsten
in menschlichen klinischen Versuchen verwendet werden. Um einen
Gentherapievektor zu schaffen, wird das interessierende Gen in ein
retrovirales Plasmid mit defekter Replikation kloniert, welches
zwei lange terminale Wiederholungen (LTR), eine Primerbindungsstelle,
ein Verpackungssignal und ein Polypurinsystem enthält, das
notwendig ist, um die Transkription und die Integrierungsfunktionen
des Retrovirus nach der Infektion umzukehren. Um den viralen Vektor
zu erzeugen, wird die Plasmidform eines Vektors in eine Verpackungszelllinie
transfiziert, welche Gag, Pol und Env von den retroviralen Strukturproteinen
produzieren, die für
den Partikelzusammenbau benötigt
werden. Gewöhnlich
wird eine Produzentenzelllinie erzeugt unter Verwendung eines selektiven
Markers, oftmals ein G418-resistentes Gen, das von dem retroviralen
Vektor getragen wird. Die resultierende Zelllinie kann verkapselt
werden, wie beschrieben in der internationalen PCT-Patentanmeldung WO
97/44065, welche biokompatible Kapseln beschreibt, die lebende Verpackungszellen
enthalten, die einen viralen Vektor für die Infektion einer Zielzelle
sezernieren, und welche Verfahren der Zufuhr für ein vorteilhaftes Infektionsvermögen der
Zielzellen beschreibt.
-
Die
Wirkungen der biologischen Mittel auf Zellen des ZNS oder des Auges
im Empfängerwirt
können in
vitro identifiziert werden, basierend auf signifikanten Unterschieden
zwischen Modellzellkulturen für
Zellen des zentralen Nervensystems (wie Phäochromcytom-PC12-Zellen aus
Ratten, kultivierte primäre,
zentralnervöse
Neuronen etc.) oder für
Augenzellen (wie die IO/LD7/4-Zelllinie,
ARPE-19-Zellen, kultivierte Retinapigmentepithelzellen etc.) im
Vergleich zur Kontrollkulturen im Hinblick auf Kriterien wie den
Verhältnissen
der exprimierten Phänotypen
(Neuronen, Gliazellen oder Neurotransmitter oder andere Marker),
der Zelllebensfähigkeit
und Änderungen
in der Genexpression. Physikalische Eigenschaften der Zellen können analysiert
werden durch Beobachten der Zell- und Neuritenmorphologie und -wachstum
mit dem Mikroskop. Die Induktion der Expression neuer oder gesteigerter
Spiegel von Proteinen wie Enzymen, Rezeptoren und anderen Zelloberflächenmolekülen, oder
von Neurotransmittern, Aminosäuren,
Neuropeptiden und biogenen Aminen kann mit jeder im Stand der Technik
bekannten Technik analysiert werden, welche die Änderung des Spiegels solcher Moleküle identifizieren
kann. Diese Techniken schließen
die Immunhistochemie unter Verwendung von Antikörpern gegen solche Moleküle oder
die biochemische Analyse ein. Solche biochemische Analyse schließt Proteintests,
enzymatische Tests, Rezeptorbindungstests, enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmungen
(ELISA), elektrophoretische Analyse, Analyse mit Hochdruckflüssigchromatographie
(HPLC), Western Blots und Radioimmununtersuchungen (RIA) ein. Nukleinsäureanalyse
wie Northern Blots und PCR können verwendet
werden, um die Spiegel an mRNS, die diese Moleküle kodieren, oder an Enzymen,
welche diese Moleküle
synthetisieren, zu untersuchen. Auch kann der zelluläre Nachweis
von Transkripten des gewünschten
sezernierten Faktors in vivo durch Immunchemie oder durch andere
immunologische Verfahren gezeigt werden.
-
D. Therapeutische Nützlichkeit
der Zufuhr an Wachstumsfaktoren mit polymerverkapselten ARPE-19-Zellen.
-
Das
zentrale Nervensystem ist jene Stelle, die Gegenstand chronischer
Degeneration ist. Wachstumsfaktoren sind dafür bekannt, dass sie ein enormes
therapeutisches Potenzial für
die Behandlung neurodegenerativer Störungen haben. Zum Beispiel
können
polymerverkapselte xenogene Zellen, die gentechnisch verändert worden
sind, um Wachstumsfaktoren zu sezernieren, vor durch Läsionen induzierten
Zellverlust im zentralen Nervensystem von Ratten (Winn et al., 91
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 2324-8 (1994)), Primaten (Emerich et
al., 349 J. Comp. Neurol. 148-64 (1994)) und gealterten Primaten
(Kordower et al., 91 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 10898-902 (1994))
schützen.
Es wurden therapeutische Wirkungen mit polymerverkapselten Zellvorrichtungen,
die direkt verschiedene Wachstumsfaktoren einer Reihe von Zielstellen
im zentralen Nervensystem ohne Anzeichen von Nebenwirkungen zuführen, erzeugt
(Emerich et al., 130 Exp. Neurol. 141-50 (1994); Emerich et al.,
736 Brain Res. 99-110 (1996); Emerich et al., 349 J. Comp. Neurol.
148-64 (1994); Hoffman et al., 122 Exp. Neurol. 100-6 (1993); Kordower
et al., 72 Neuroscience 63-77 (1996); Kordower et al., 91 Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 10898-902 (1994); Winn et al., 91 Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 2324-8 (1994)). Die Sicherheit der Zufuhr von Wachstumsfaktoren
durch polymerverkapselte Zellen wird durch Studien unterstützt, die
keine Nebenwirkungen in Tieren fanden, die Wachstumsfaktoren erhielten,
die dem Gehirn für
bis zu einem Jahr zugeführt
worden waren (Lindner et al., 5 Cell Transplant. 205-23 (1996);
Winn et al., 140 Exp. Neurol. 126-38 (1996)). Diese Studien fanden
keine Nebenwirkungen, sogar in Untersuchungen gelernten Verhaltens,
welche extrem empfindlich sind für
Neurotoxizität.
-
Die
Retina ist eine andere Stelle, die Gegenstand chronischer Degeneration
ist. Die Entwicklung von Behandlungen für die Retinadegeneration ist
auch durch Probleme der Arzneimittelzufuhr an die hintere Augenkammer
verkompliziert. Kürzlich
zeigten etliche Studien, dass Ciliary Neurotrophic Factor (CNTF)
therapeutisch sein kann für
ophtalmologische Störungen.
Von CNTF wurde gezeigt, dass er die Retina vor ischämischer
Verletzung schützt
(Unoki & LaVail,
35 Invest. Ophthalmol. Vis. Sci. 907-15 (1994)). LaVail et al. (89
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 11249-53 (1992) und 39 Invest. Ophthalmol.
Vis. Sci. 592-602 (1998)) berichteten, dass CNTF ein höheres therapeutisches
Potenzial als 8 andere Wachstumsfaktoren bezüglich der Fähigkeit der Wachstumsfaktoren,
retinale Photorezeptoren in Rattenaugen, die lichtinduzierter Degeneration
ausgesetzt waren, zu schützen,
ausüben.
Cayouette et al. (18 J. Neurosci. 9282-93 (1998), Cayouette & Gravel, 8 Hum. Gene
Ther. 423-30 (1997)) zeigten, dass die chronische CNTF-Zufuhr ein
anhaltendes Schonen von Zellen erzeugt und die Funktion überlebender
Photorezeptoren in Mäusemodellen
der Retinitis pigmentosa verbessert.
-
Die
altersabhängige
Makuladegeneration (AMD) ist die Hauptursache von irreversiblem
Sehverlust in den USA. Die altersabhängige Makuladegeneration ist
die üblichste
geriatrische Augenstörung,
die zu Blindheit führt,
und ist charakterisiert durch die Degeneration des Neuroepitheliums
in dem Makulabereich des Auges. Apolipoprotein E (apoE) scheint
mit der Neurodegeneration verbunden zu sein. Die trockene Form der Krankheit
ist üblicher
als die nasse Form; die nasse Form verursacht jedoch den schwersten
Sehverlust. Es sind gegenwärtig
keine anderen Behandlungen oder vorbeugenden Maßnahmen zugänglich für Patienten mit trockner Makuladegeneration
als Sehhilfen (z. B. Brillen, Vergrößerungsgläser), und die Laserphotokoagulation
mit Fluoresceinangiographie ist die einzige klinisch erprobte Therapie
für die
neovaskuläre
Erkrankung (siehe Starr et al., 103(5) Postgrad Med. 153-6, 161-4
(1998)). Die Laserphotokoagulation chorioider neovaskulärer Membranen
(CNVMs) bei exsudativer AMD war bis vor kurzem der einzige gut untersuchte
und breit akzeptierte Behandlungsmodus. Diese Behandlung ist lediglich
für eine
kleine Minderheit von Patienten günstig, die gut begrenzte "klassische" CNVMs zeigen.
-
Retinitis
pigmentosa (RP) ist eine genetische Störung, die den Abbau von Zellen
in der Retina verursacht. Falls sie schwer ist, kann sie zu vollständiger Blindheit
führen.
-
Die
diabetische Augenerkrankung bezieht sich auf eine Gruppe von das
Sehvermögen
bedrohenden Augenproblemen, die Leute mit Diabetes als eine Komplikation
der Erkrankung entwickeln können.
Sie schließen
diabetische Retinopathie ein, welche Blutgefäße in der Retina, dem lichtsensitiven
Gewebe auf der Rückseite
des Auges, das das Licht in elektrische Impulse umwandelt, welche
das Gehirn als Bild interpretieren, beschädigt. Diabetische Retinopathie
betrifft ungefähr
die Hälfte
der geschätzten
16 Millionen Menschen der Nation mit Diabetes, die wenigstens frühe Zeichen
von diabetischer Retinopathie zeigen. Aus dieser Gruppe haben ungefähr 700.000
eine ernsthafte Retinaerkrankung, wobei ungefähr 65.000 Amerikaner jedes
Jahr dabei sind, Retinopathie zu proliferieren – der Zustand der Erkrankung,
der das Sehvermögen
am meisten bedroht. Jährlich
werden soviel wie 25.000 Menschen blind von der Störung, was
sie zu einer führenden
Ursache von Erblindung unter Amerikanern im arbeitsfähigen Alter
macht.
-
Die
Kosten der diabetischen Retinopathie sind hoch, da ein Jahr Blindheit
die US-Regierung ungefähr 13.607
$ jährlich
pro Person an Sozialversicherungszuwendungen, verlorenen Einnahmen
aus Einkommensteuer und Gesundheitsausgaben kostet.
-
Da
Wachstumsfaktoren bekannt sind dafür, dass sie nützlich bei
der Behandlung von neurologischer oder retinaler Degeneration sind
und da verkapselte ARPE-19-Zellen gentechnisch verändert werden
können, um
Wachstumsfaktoren zu sezernieren, stellt die Erfindung die Verwendung
dieser verkapselten und gentechnisch modifizierten ARPE-19-Zellen
bei der Herstellung eines Medikaments für die Behandlung neurologischer oder
retinaler Degeneration bereit.
-
E. Schlussfolgerung.
-
Die
ARPE-19-Zelllinie ist überraschend
nützlich
für die
zellbasierte Zufuhr von Faktoren an einen Empfängerwirt. Zum Beispiel:
- (a) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie
für die
Zelltherapie.
- (b) ARPE-19-Zellen sind nützlich
bei der Herstellung eines Medikamentes für die Applikation eines gewünschten
therapeutischen Faktors zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen.
- (c) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen unverkapselt sind.
- (d) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen verkapselt sind.
- (e) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen die Zellen sind, die genetisch modifiziert
sind, um einen gewünschten
therapeutischen Faktor zu sezernieren.
- (f) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
worin die ARPE-19-Zellen genetisch modifiziert sind, um ein gewünschtes
therapeutisches Protein zu sezernieren, wenn das gewünschte Protein
Neurotrophine, Interleukine, Cytokine, anti-apoptotische, angiogene
und antiangiogene Faktoren und Antigene einschließt (jedoch
nicht darauf beschränkt
ist). Solche Faktoren schließen
auch ein: Brain Derived Neurotrophic Factor (BDNF), Neurotrophin-4
(NT-4), CNTF, Axokin (Ciliary Neurotrophic Factor (CNTF) der zweiten
Generation; RegeneronPharmaceuticals Inc.), basischer Fibroblastenwachstumsfaktor
(bFGF), die Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktoren IGF I und IGF II, TGFβ II, das heparinbindende Cytokin
Midkine (MK), Interleukin 1 (IL-1β),.
Tumornekrosefaktor (TNF), Nervenwachstumsfaktor (NGF), IL-2/3, ILF, IL-6,
Neurturin (NTN), Neublastin, VEGF, Glial Cell Line Derived Neurotrophic
Factor (GDNF), thrombozytärer
Wachstumsfaktor (PDGF), vom Linsenepithel stammender Wachstumsfaktor
(LEDGF) und vom Pigmentepithel stammender Faktor (PEDF).
- (g) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen bei der Herstellung eines Medikaments verwendet
werden, um eine therapeutisch wirksame Menge des gewünschten
Faktors an einen Säuger
nach der Implantation dieser Zellen in einen Säuger zu verabreichen.
- (h) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen bei der Herstellung eines Medikamentes
für die
Implantation in das zentrale Nervensystem, Auge oder jedes andere
interessierende Gewebe verwendet werden.
- (i) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen bei der Herstellung eines Medikamentes
für die
Implantation in das zentrale Nervensystem verwendet werden, wobei
die Stellen des zentralen Nervensystems ventrikuläre und intrathekale
Räume,
das Striatum und andere Stellen im Gehirn oder im Rückenmarksparenchym
einschließen.
- (j) Die ARPE-19-Zelllinie ist eine Plattformzelllinie für die Zelltherapie,
wobei die ARPE-19-Zellen bei der Herstellung eines Medikaments für die Implantation
in das Auge verwendet werden, wobei die Augenstellen subretinale
und intravitreale Räume
einschließen.
- (k) ARPE-19-Zellen können
bei der Herstellung eines Medikaments für die Zufuhr eines therapeutischen Proteins
nach der Implantation dieser Zellen verwendet werden zur Behandlung
von degenerativen Erkrankungen, wobei die degenerativen Erkrankungen
die Parkinsonsche Erkrankung, Huntingtonsche Erkrankung, ALS, Alzheimersche
Erkrankung, Verletzung des Rückenmarkes,
Retinopathie der Frühreife,
diabetische Retinopathie, altersabhängige Makuladegeneration, Glaukom,
Retinitis pigmentosa, Kataraktbildung, Retinoblastom, Retina-Ischämie einschließen (jedoch
nicht darauf begrenzt sind).
- (l) ARPE-19-Zellen können
bei der Herstellung eines Medikaments für die Zufuhr eines therapeutischen Proteins
zur Behandlung von Krebs und von mit Krebs verwandten Störungen,
kardiovaskulären
Erkrankungen, Asthma, metabolischen Erkrankungen und anderen relevanten
Pathologien nach der Implantation dieser Zellen verwendet werden.
- (m) ARPE-19-Zellen können
bei der Herstellung eines Medikaments für die Verabreichung eines gewünschten
antigenischen Faktors als ein Vakzin nach der Implantation dieser
Zellen verwendet werden.
- (n) Die ARPE-19-Zelllinie kann eine Verpackungszelllinie sein,
um virale Gentransfervektoren herzustellen.
- (o) ARPE-19-Zellen können
bei der Herstellung eines Medikaments für die Zufuhr eines gewünschten
Faktors an einen Empfängerwirt
verwendet werden. ARPE-19-Zellen, die in einer semipermeablen Membran verkapselt
sind, welche die Diffusion des Wachstumsfaktors ermöglicht,
werden in eine Zielregion im Empfängerwirt implantiert, dergestalt,
dass die verkapselte ARPE-19-Zelllinie den gewünschten Faktor an die Zielregion
sezerniert.
-
Die
oben diskutierten hinterlegten gegenwärtigen Kulturen werden unter
Bedingungen hinterlegt, die sicherstellen, dass der Zugang zu den
Kulturen während
der Anhängigkeit
der Patentanmeldung erhältlich
sein wird, wobei sie einer vom Commissioner of Patents and Trademarks
gemäß 37 C.F.R. § 1.14 und
35 U.S.C. § 122
ermächtigten
Person offenbart werden. Hinterlegungen sind zugänglich, wie es für ausländische
Patentgesetze in Ländern
notwendig ist, wo Gegenstücke
der gegenwärtigen
Anmeldung oder dessen Nachfolger eingereicht werden. Die Zugänglichkeit
der Hinterlegung begründet
jedoch nicht eine Lizenz, die gegenwärtige Erfindung unter Beeinträchtigung
der durch die Regierungshandlung erteilten Patentrechte zu praktizieren.
-
Weiterhin
werden die gegenwärtigen
Kulturhinterlegungen gelagert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht
werden in Übereinstimmung
mit den Erfordernissen des Budapester Vertrags für die Hinterlegung von Mikroorganismen,
das heißt
sie werden mit all der notwendigen Umsicht gelagert werden, um sie
lebensfähig und
unkontaminiert für
einen Zeitraum von wenigstens 30 Jahren nach dem Hinterlegungsdatum
oder für
die durchsetzbare Lebenszeit jedes Patentes, das die Offenbarung
der Kulturen zum Gegenstand haben könnte, plus fünf Jahre
nach der letzten Anfrage für
eine Probe der Hinterlegung zu halten. Der Hinterleger erkennt die Pflicht
an, die Hinterlegungen zu ersetzen, sollte die Hinterlegungsstelle
nicht in der Lage sein, eine Probe, wenn sie angefordert wird, zu
liefern, wegen den Zuständen
der Hinterlegungen. Sämtliche
Beschränkungen der
Zugänglichkeit
der Öffentlichkeit
auf die gegenwärtigen
Kulturhinterlegungen werden unwiderrufbar nach der Erteilung des
Patents, das sie offenbart, entfernt werden.
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Die
Details eines oder mehrerer Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der obigen begleitenden Beschreibung dargelegt.
Obwohl alle Verfahren und Materialien, die mit jenen, die hierin
beschrieben sind, ähnlich
oder zu diesen äquivalent
sind, können
bei der Praxis oder bei den Tests der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, wobei die bevorzugten Verfahren und Materialien nun beschrieben
werden. Andere Besonderheiten, Ziele und Vorrichtungen der Erfindung
werden aus der Beschreibung und den Ansprüchen offensichtlich werden.
In der Spezifikation und den anhängenden
Ansprüchen
schließen
die Singularformen Pluralverweise ein, wenn der Zusammenhang es
nicht deutlich anderweitig festschreibt. Wenn nicht anderes definiert,
haben sämtliche
technischen und wissenschaftlichen Begriffe, die hierin verwendet
werden, dieselbe Bedeutung wie sie gemeinhin von einer Person mit
durchschnittlichem Fachwissen auf dem Gebiet, zu welcher diese Erfindung
gehört,
verstanden wird.